Finanzmärkte

EZB-Signale drücken Leitindex nach unten

Der deutsche Leitindex ist am Dienstag auf Tauchstation gegangen. Auch der Ölpreis fiel weiter. Unter Druck standen die Papiere eines Energietechnikkonzerns.

EZB-Signale drücken Leitindex nach unten

Finanzmärkte

EZB-Signale drücken Leitindex deutlich nach unten

Deutsche Telekom im Fokus – Ölpreis sinkt weiter

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am Dienstag kräftig Federn gelassen. Konjunktursorgen und Signale der EZB, dass die wahrscheinliche Zinssenkung in dieser Woche vorerst die einzige bleiben könnte, drückten den Dax um 1,1% auf 18.406 Zähler. Auch MDax (−0,7% auf 26.780 Punkte) und Euro Stoxx 50 (−0,9% auf 4.957 Punkte) notierten schwächer.

An den Finanzmärkten wird fest mit einer ersten Zinssenkung der EZB am Donnerstag gerechnet. „Der Zinspfad im weiteren Jahresverlauf ist dagegen noch nicht so klar vorgezeichnet“, kommentierte die Helaba. „Nach den jüngsten Aussagen zu urteilen, ist eine weitere Zinssenkung im Juli unwahrscheinlich“, urteilte Daniel Loughney vom Fonds Mediolanum International gegenüber dpa-afx.

Für eine Entwarnung in Sachen Korrektur nach der jüngsten Rekordjagd sei es eindeutig zu früh, sagt Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Der Markt warte auf den einen Impuls, der ihm die Richtung für den Sommer vorgeben könnte. Ein Allzeithoch verbuchte der Dax mit knapp 18.893 Zählern zuletzt Mitte Mai, danach sackte der deutsche Leitindex wieder ab.

Bei den Einzeltiteln verloren die Papiere von Siemens Energy am Dax-Ende deutliche 5,7% auf 23,91 Euro. Den Kurs drückten negative Studien von J.P. Morgan und dem Investmenthaus Bernstein. Zudem dürften Anleger den Moment für Gewinnmitnahmen genutzt haben, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn bereits 99% zugelegt hat. Daneben drückte ein gestrichenes Kaufvotum der Citigroup die Aktien der Allianz um 3,3% auf 262 Euro nach unten. Im MDax zogen Freenet-Papiere nach einer Kaufempfehlung der UBS um 3,6% auf 25,38 Euro an.

Im Fokus der Märkte standen auch die Titel der Deutsche Telekom. Die Förderbank KfW verkaufte 110 Millionen Aktien des Konzerns und erlöste damit 2,43 Mrd. Euro. Der Staatsanteil an der Deutschen Telekom reduzierte sich damit von 30 auf 27,8%. Mit den Mitteln will die Bundesregierung die Sanierung der Bahn vorantreiben. Die T-Aktie gab um 1,7% auf 22,25 Euro nach.

Sorgen macht Investoren der Ölpreis, der nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar fiel. Die Nordseesorte Brent und das US-Öl WTI verbilligten sich zeitweise um jeweils rund 2% auf 76,80 bzw. 72,54 Dollar je Fass.