Dax fällt auf Juli-Hoch zurück
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Dax fällt auf Juli-Hoch zurück
Gewinnmitnahmen in den USA belasten Aktienmärkte – Deutsche Telekom gefragt
tom Frankfurt
Der deutsche Leitindex hat am Mittwoch kräftig Federn gelassen. Nach einem verhaltenen Jahresauftakt am Dienstag verlor das Börsenbarometer am Mittwoch 1,4% auf 16.538 Zähler. Damit fiel der Dax auf sein Juli-Hoch zurück, das er vor der Jahresendrally markiert hatte. Auch MDax (-2,2% auf 26.252 Punkte) und Euro Stoxx 50 (-1,4% auf 4.448 Punkte) präsentierten sich schwächer.
Damit ist der Auftakt ins Börsenjahr 2024 misslungen. Auf den europäischen Börsen lasteten zum einen Verluste von US-Technologietiteln, wo Gewinnmitnahmen nach dem abgelaufenen starken Börsenjahr einsetzten. Der Nasdaq 100 war am Dienstag auf ein Tief seit Mitte Dezember gerutscht. Nach Weihnachten hatte der Index noch ein Rekordhoch erreicht. Zum anderen wachsen an den Märkten die Sorgen wegen einer weiteren Eskalation der Krise im Nahen Osten. Nach dem Tod des stellvertretenden Hamas-Chef Saleh al-Aruri bei einem Drohnen-Angriff im libanesischen Beirut seien Vergeltungsschläge zu befürchten. Auch der Krieg in der Ukraine intensivierte sich mit russischen Raketenangriffe auf mehrere Großstädte zuletzt wieder. Gleichwohl handelt es sich aktuell erst einmal nur um eine gesunde Konsolidierung nach der imposanten Kursrally der vergangenen Monate.
Im Sog der Tech-Verluste an der Nasdaq büßten im Dax die Aktien des Chip-Produzenten Infineon 3,8% auf 35,65 Euro ein. Größter Dax-Verlierer waren allerdings die Papiere von Siemens Energy, die 6,4% auf 11,13 Euro nachgaben. Auch er Online-Versandhändler Zalando (-3,6% auf 20,21 Euro) musste Abschläge hinnehmen.
Daneben zählten die Papiere von Airbus ebenfalls zu den Verlierern im deutschen Leitindex. Der Flugzeugbauer will sich mit einem Milliardenbetrag die Cybersicherheits- und Datensparte des kriselnden französischen IT-Dienstleisters Atos sichern. Die Gespräche seien zwar erst in einem frühen Stadium, kamen bei Anlegern aber nicht gut an. Die Aktie ermäßigte sich daraufhin um 3% auf 137,08 Euro.
Gefragt waren dagegen die Titel der Deutsche Telekom, die an der Dax-Spitze 1,5% auf 22,29 Euro zulegten. Grund für den Rückenwind war der Beginn des angekündigten Aktienrückkaufprogramms des Bonner Konzerns.
Im MDax profitierten die Aktien von Nordex nur vorübergehend von einem Großauftrag aus Schweden für den Hersteller von Windkraftanlagen. Nach in der Spitze plus 3% drehten die Papiere mit dem schwachen Marktumfeld ins Minus und gingen mit eine Abschlag von 6,6% bei 9,82 Euro aus dem Handel.
Im SDax büßten Auto1 sogar 11,8% auf 5,66 Euro ein. Die Bank Morgan Stanley riet, die Anteile des Gebrauchtwagenhändlers im Portfolio unterzugewichten.