Dax fällt unter die Marke von 15 000
ck Frankfurt
Am Aktienmarkt greift die Sorge um sich, dass der Höhenflug vorbei sein könnte. Der Dax fiel am Dienstag unter die Schwelle von 15000 Zählern bis auf 14845 Punkte und beendete den Handel mit einem Verlust von 2,5% bei 14856 Punkten. Zur Begründung wurde erneut auf Befürchtungen über steigende Inflation und Zinsen verwiesen, wobei die Staatsanleiherenditen allerdings zurückgingen. Generell tendierten Marktteilnehmer nach den deutlichen Kursavancen seit Jahresbeginn zu Gewinnmitnahmen. Das traf nicht zuletzt die Automobilwerte, die in diesem Jahr spektakulär zugelegt haben. Ihr Stoxx-Branchenindex verlor 3,2%. Volkswagen waren mit einer Einbuße von 4,7% der drittschwächste Dax-Titel.
Corona-Profiteure schwach
Unter Druck standen unter anderem auch Aktien von Corona-Profiteuren, die vor dem Hintergrund der Impffortschritte und der näherrückenden Wiedereröffnung des öffentlichen Lebens unter Sorgen über eine nachlassende geschäftliche Dynamik leiden. Die Aktie des Herstellers von Distanzarbeitssoftware Teamviewer sackte um bis zu 17,8% ab und schloss mit einer Einbuße von 12,3% bei 34,80 Euro. Das Unternehmen legte für das erste Quartal einen im Vorjahresvergleich um 15% auf 118 Mill. Euro gesteigerten Umsatz vor, enttäuschte damit aber die Erwartungen des Marktes. Analysten gingen indes deutlich gnädiger mit dem Unternehmen um. So bestätigten etwa Goldman Sachs und J.P. Morgan ihre Einstufungen der Aktie mit „Buy“ und „Overweight“ und auch ihre Kursziele von 52 und 54 Euro. Die Sorge über ein Abflauen des Geschäfts durch die Überwindung der Pandemie drückte auch Hellofresh. Die Aktie sackte um 6,7% auf 65,38 Euro ab. Dabei wies der Kochboxenversender für das erste Quartal einen im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelten Erlös von 1,44 Mrd. Euro sowie ein um 152% gesteigertes bereinigtes Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 159 Mill. Euro aus. Auch in diesem Fall reagierten Analysten gelassener. So bestätigte beispielsweise Barclays ihre „Overweight“-Einstufung und ihr Kursziel von 85 Euro.
Wenig verwunderlich war der große Gewinner der Coronakrise, der Technologiesektor, mit einem Minus von 3,8% im entsprechenden Stoxx-Branchenindex der Tagesverlierer. Infineon waren mit einem Verlust von 5,9% der schwächste Dax-Wert. Dabei hob das Unternehmen anlässlich der Vorlage der Zahlen für das zweite Geschäftsquartal erneut seine Prognose an. Es rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem Umsatz von rund 11 Mrd. Euro plus/minus 3%. Bislang hatte die Gesellschaft einen Umsatz von rund 10,8 Mrd. Euro plus/minus 5% avisiert.