Dax fällt deutlich zurück
wrü Frankfurt – Ängste vor wieder steigenden Infektionsraten sowie schwache Vorgaben aus Übersee haben zur Wochenmitte die europäischen Aktienmärkte belastet. Die Lockerungen in vielen Ländern könnten leicht zu einer zweiten Viruswelle führen, so die Befürchtung. Der Dax gab um 2,6 % auf 10 543 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 fiel ebenfalls um 2,6 % auf 2 811 Zähler.”Unser Risikoradar zeigt immer noch Chancen bei Aktien und beim Rohöl an”, so Patrick Hussy von Sentix. Die Märkte zögen dabei die Kraft für den Kursanstieg aus der “Wall of Worry.” Nach Ansicht der technischen Analysten von Indexradar müssen sich Anleger auf längere Sicht unverändert auf eine weitere Abwärtsdelle einstellen.Im Dax verloren MTU Aero Engines 5,4 % auf 117,20 Euro. Auch Autos und Zulieferer liefen schwach. Continental verloren 7,6 % auf 71,40 Euro, Volkswagen-Vorzüge 5,8 % auf 119,76 Euro und Daimler 6,5 % auf 28,62 Euro.Die Analysten der Deutschen Bank rechnen damit, dass die Allianz die Auswirkungen von Covid-19 bewältigen kann und empfehlen die Aktie mit einem Kursziel von 230 Euro als Kauf. Allerdings ermäßigten sich Allianz um 2,6 % auf 147,38 Euro.Im Vergleich positiv aufgenommen wurde die Kooperation zwischen Deutscher Börse und SAP. Der Softwarekonzern verlor 0,8 % auf 106 Euro, während die Aktie der Deutschen Börse 0,8 % auf 148,70 Euro abgab.Deutsche Bank verloren 6,4 % auf 6,09 Euro, und Commerzbank büßten nach den Zahlen für das erste Quartal 7,1 % auf 2,99 Euro ein. Viele Analysten raten von der Aktie der Commerzbank ab – darunter auch die der DZ Bank, die das Papier mit einem Kursziel von 2,70 Euro zum Verkauf empfehlen.Positiv bewertet wurde hingegen, dass United Internet im ersten Quartal den Gewinn steigern konnte und die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt hat. Die Aktie gewann 5 % auf 34,36 Euro. Zugleich bestätigten mehrere Analysten ihre Kaufempfehlungen für den Titel. Auch die Deutsche Wohnen konnte im ersten Quartal ihr Ergebnis steigern, die Aktie legte 1,1 % auf 38,65 Euro zu.Im SDax kommt es zu einem außerplanmäßigen Wechsel. Die Godewind Immobilien AG verlässt den Index, dafür wird die Sixt Leasing SE neu in den Index aufgenommen, teilt Stoxx Ltd. mit. Grund ist, dass Godewind, die vom französischen Immobilienkonzern Covivio übernommen wird, mit dem Widerruf der Zulassung zum Regulierten Markt ein notwendiges Kriterium für eine Mitgliedschaft im SDax nicht mehr erfüllt. Sixt Leasing wird mit einem Streubesitzanteil von 27,16 % zum 15. Mai in den SDax aufgenommen (auf Grundlage des Ergebnisses der ersten Annahmefrist der laufenden Übernahme durch die Hyundai Capital Bank Europe).Salzgitter verbuchten im ersten Quartal einen Verlust von 31,4 Mill. Euro vor Steuern. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern jetzt ein negatives Vorsteuerergebnis in sehr beträchtlicher Höhe. Die Aktie verlor daraufhin 13,9 % auf 9,30 Euro.