Der Dax ist auch am Mittwoch auf Erholungskurs geblieben und legte bis zum Abend um 0,4% auf 15.958 Zähler zu. Bereits am Vormittag markierte der Index den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten und näherte sich der runden Marke von 16.000 Zählern. Der MDax verteuerte sich um 0,7% auf 26.136 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gewann 0,5% auf 4.352 Zähler.

Das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed vom Dienstagabend konnte den Aufwärtstrend der Börsen seit Anfang November nicht ausbremsen. Gelingt der Durchbruch durch die zuletzt im Sommer überwundene runde Marke von 16.000 Punkten, könnte das den Weg zu neuen Rekordständen freimachen. Der Weg dahin könnte angesichts der Thanksgiving-Pause in den USA am Donnerstag aber zäh werden, warnte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Unter den Verlierern im Dax fanden sich einmal mehr die Papiere von Bayer wieder. Als leicht negativ für den Kurs werteten Händler einen Medienbericht, wonach Monsanto von einem US-Gericht zu einer Schadenersatzzahlung in dreistelliger Millionen-Dollar-Höhe verurteilt wurde. Schwerer wögen aber nach wie vor die milliardenschwere Glyphosat-Niederlage in den USA und der Abbruch einer klinischen Studie mit einem Medikamentenhoffnungsträger. Nach einer Stabilisierung am Vortag fiel die Aktie am Mittwoch am Dax-Ende um 3,4% auf 32,82 Euro.

Bessere Nachrichten gab es bei Thyssenkrupp, wo die Aktionäre des Industriekonzerns trotz milliardenschwerer Abschreibungen auf das Stahlgeschäft eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie erhalten sollen. Zudem führt das Unternehmen bei der geplanten Verselbstständigung der Stahlsparte "konstruktive und ergebnisoffene Gespräche mit dem Energieunternehmen EPH". Börsianer lobten den überraschend hohen Free Cash Flow, der deutlich über der Prognose und der Markterwartung lag. Die Papiere von Thyssenkrupp stiegen auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober. Bis Handelsschluss legte der MDax-Spitzenreiter 6,6% auf 7,06 Euro zu.

Auch die Aktien von Thyssenkrupps Wasserstoff-Tochter Nucera berappelten sich nach anfänglichen Kursverlusten und gewannen 3,4% auf 16,82 Euro. Der Elektrolyse-Spezialist hat den Umsatz dank der Abwicklung des großen Auftragsbestands "stark" gesteigert, wie das Unternehmen mitteilte.

Ein weiterer Gewinner im MDax waren die Papiere von Fresenius Medical Care. Der Dialyse-Spezialist erhöhte seine Prognose und erwartet nun einen Anstieg des operativen Gewinns um zwölf bis 14%, weil aus einem Vergleich mit der US-Regierung ein positiver Nettoeinfluss auf das operative Ergebnis in Höhe von rund 175 Mill. Euro erwartet werde. Das teilte die Fresenius-Tochter überraschend am Dienstagabend mit. Die Aktien von FMC legten um 0,9% auf 36,21 Euro zu.

Nach zwei Kaufempfehlungen stiegen die Titel von Hugo Boss auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten. Analystin Daria Nasledysheva von der Bank of America hält die positive Entwicklung der Metzinger für nachhaltig und die Aktien für "zu billig". Für Michael Kuhn von der Deutschen Bank sind die Marktbefürchtungen um Hugo Boss zu pessimistisch. Die Aktie verteuerte sich um 3% auf 61,54 Euro.

Dagegen ging es für Hochtief um 5% auf 99,35 Euro nach unten. Der Kurs der Aktie hatte sich seit Jahresbeginn allerdings auch verdoppelt.