sts Frankfurt – In Erwartung eines anhaltenden Aufschwungs in Deutschland und den USA haben Anleger gestern Aktien gekauft. Der Dax schloss 0,9 % fester bei 9 401 Punkten und holte damit seine Verluste seit Monatsbeginn auf. Der Euro Stoxx 50 legte gar 1,3 % auf 3 122 Zähler zu. Der Markit-Einkaufsmanagerindex signalisierte mit einem Stand von 52 Punkten eine Expansion der deutschen Industrie. Auch der Euro beendete seine jüngste Talfahrt und wurde am Abend 0,2 % fester mit 1,3282 Dollar gehandelt.Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten, die robuster als erwartet ausfielen, unterstützten die Kursgewinne an den Aktienmärkten. So waren die Frühindikatoren im Juli mit 0,9 % stärker im Plus, als mit im Schnitt 0,6 % erwartet worden war. Robustere Signale kamen abermals vom Immobilienmarkt, denn die Amerikaner verkauften im Juli so viele bestehende Häuser wie seit zehn Monaten nicht mehr. Der Eigenheimabsatz stieg um 2,4 % auf einen auf das Jahr hochgerechneten Wert von 5,15 Millionen Einheiten.Weniger Niederschlag am europäischen Markt fand, dass sich der chinesische Einkaufsmanagerindex schwächer als erwartet zeigte und dass die Spitze der US-Notenbank Federal Reserve erwägt, den Zeitpunkt der ersten Zinsanhebung vorzuziehen. Vor diesem Hintergrund fiebern viele Marktteilnehmer der heutigen Rede von Fed-Präsidentin Janet Yellen entgegen. Signale für eine Straffung der US-Geldpolitik dürften, so die Markterwartung, den Dollar erneut stärken.Den steigenden Aktienkursen standen allerdings keine höheren Renditen bei Bundesanleihen gegenüber. Die zehnjährigen Papiere warfen weiterhin um 1 % ab. Bei Bonds mit zwei Jahren Laufzeit lag die Rendite sogar weiterhin leicht im negativen Bereich. Das bedeutet, dass Anleger den Bund dafür bezahlen, dass sie ihre Mittel bei ihm parken dürfen.—– Seiten 7 und 18