Dax im Abwärtsstrudel
Aktien
Dax weiter im Abwärtsstrudel
Stahlhersteller mit Verlusten – Immobilientitel wittern Morgenluft
tom Frankfurt
Auch die neue Handelswoche hat dem deutschen Leitindex zum Auftakt Verluste beschert. Der Dax ging mit einem Abschlag von 1% bei 15.405 Zählern aus dem Handel. Damit ist der Leitindex auf den tiefsten Stand seit März abgesackt und bewegt sich nun unter der 200-Tage-Durchschnittslinie, die den langfristigen Trend beschreibt. Auch MDax (−1,5% auf 26.130 Punkte) und Euro Stoxx 50 (−1% auf 4.167 Punkte) mussten Verluste hinnehmen.
Belastet wurden die Aktienmärkte noch immer von den jüngsten Signalen der Fed, dass in diesem Jahr eine weitere Zinsanhebung möglich ist und dass die Zinsen auch im kommenden Jahr vorerst auf dem aktuell hohen Niveau verharren werden. Belastend wirkte zudem, dass der chinesische Immobilienriese Evergrande mitteilte, er könne wegen einer anhaltenden staatlichen Untersuchung keine neuen Kredite aufnehmen. Dies schürte am Markt Ängste vor weitergehenden Maßnahmen der Pekinger Regierung gegen einen Sektor, der ohnehin schon mit einer Schuldenkrise kämpft.
Die Stimmung bleibt aber auch in der deutschen Wirtschaft trübe, auch wenn sich das Ifo-Geschäftsklima im September nur minimal um 0,1 auf 85,7 Zähler verschlechterte. "Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Unter Druck standen am Montag angesichts der schlechten Nachrichten aus China besonders Titel aus der Stahlbranche. Zuletzt waren angesichts des schwachen Immobilienmarkts im Reich der Mitte die Eisenerzpreise zurückgegangen. Die Papiere von Thyssenkrupp büßten im MDax 3,1% auf 6,73 Euro ein. Im SDax sackten die Anteilscheine von Salzgitter um 2,8% auf 24,56 Euro ab.
Gemieden wurden auch Aktien aus der konjunktursensiblen Automobilbranche. Die Anteilscheine von BMW gaben um 2% auf 97,27 Euro nach, Continental-Papiere verloren 1% auf 64,54 Euro.
Verhältnismäßig gut schlugen sich in dem schwierigen Marktumfeld im Vorfeld des Wohnungsgipfels Immobilientitel. Um die kriselnde Branche zu stabilisieren, beschloss die Bundesregierung im Vorfeld zahlreiche Maßnahmen. So sollen eigentlich ab 2025 geplante strengere Klimaschutzvorgaben zur Dämmung neuer Häuser aufgeschoben werden. Der Gewerbeimmobilienkonzern Aroundtown war mit einem Zuwachs von 3,8% auf 1,96 Euro größter Gewinner im SDax. Vonovia notierte quasi unverändert bei 23,95 Euro.
Nach oben ging es auch beim kriselnden schwedischen Immobilienkonzern SBB. Die Titel, die seit Anfang 2022 rund 95% an Wert eingebüßt hatten, stiegen in Stockholm zeitweise um bis zu 40%. Anleger atmeten nach einem Barmittelzufluss von rund 8 Mrd. skr (rund 675 Mill. Euro) auf.