Märkte am Mittag

Aktienmärkte im Konsolidierungsmodus – de Guindos sieht schwache Konjunktur

Die Aktienmärkte befinden sich am Dienstag weiter im Konsolidierungsmodus. Der Dax verliert leicht. EZB-Vize de Guindos sieht schwache Konjunkturentwicklung.

Aktienmärkte im Konsolidierungsmodus – de Guindos sieht schwache Konjunktur

Die neue Handelswoche geht an den europäischen Finanzmärkten gemessen an den ersten beiden Handelstagen bis Dienstagmittag vergleichsweise ruhig an. Die Notierungen über die Assetklassen hinweg betrachtet bewegen sich in moderaten Bandbreiten. Der deutsche Leitindex Dax liegt zur Mittagszeit am Dienstag bei 15.100 Punkten mit gerade einmal 0,2% im Minus. Der Dax knüpft damit an seinen etwas schwächeren Wochenauftakt an. Marktakteure sehen die Aktienmärkte nach ihren jüngsten Anstiegen im Konsolidierungsmodus. Der Euro Stoxx 50 Index notiert zur gleichen Zeit bei 4.145 Zählern rund 0,3% tiefer. Negative Vorgaben kamen aus Fernost, wo Außenhandelsdaten aus China schwach ausfielen. Australiens Notenbank hob den Leitzins an. Insgesamt werden damit die jüngsten Hoffnungen auf weniger Belastungen durch höhere Zinsen nicht weiter genährt.

"Dem deutschen Leitindex ist die Puste ausgegangen, auch mangels fundamentaler Impulse und der Tatsache, dass die Zinssenkungsfantasie nicht noch größer wurde", schrieben die Experten der Helaba. "Das Hauptthema über Nacht lautet Konsolidierung", hieß es von der Commerzbank. US-Anleiherenditen seien zuletzt wieder gestiegen nach ihrem Rücksetzer in der Vorwoche, der genauso wie die Aktien-Rally mit der Hoffnung auf nicht mehr weiter steigende Zinsen in Zusammenhang stand. Beim Bund-Future gibt es derzeit auch wenig Bewegung. Der richtungsweisende Zinsterminkontrakt für die Eurozone liegt mittags bei 130,07% mit 0,3% im Plus.

Im Blick haben die Anleger weiterhin Äußerungen von Notenbankvertretern über Inflation und Wachstum, um Rückschlüsse über den künftigen Pfad der Geldpolitik abzuleiten. So bleibt die Konjunktur im Euroraum aus Sicht von EZB-Vize Luis de Guindos voraussichtlich auch im Rest des Jahres schwach. "Wir haben im dritten Quartal Stagnation oder negatives Wachstum gesehen, und wir erwarten, dass sich dies im vierten Quartal fortsetzen wird," sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Dienstag auf einer Veranstaltung in Madrid. Zugleich machte de Guindos deutlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in der Geldpolitik weiter datengestützt vorgehen will. Die Währungshüter hatten im Oktober angesichts der schwächelnden Konjunktur und rückläufigen Inflationszahlen ihre Serie von Zinserhöhungen vorerst gestoppt. Die Wirtschaft der Eurozone war im Sommer überraschend geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von Juli bis September um 0,1%. Experten hatten dagegen mit einer Stagnation gerechnet, nach einem BIP-Zuwachs von 0,2% im Frühjahr. Laut EZB-Präsidentin Lagarde bleiben die Konjunkturaussichten auch für die verbleibenden Monate im laufenden Jahr trübe, wie sie im Oktober sagte. Manche Experten gehen davon aus, dass der Wirtschaft in der20-Länder-Gemeinschaft eine Rezession droht.