AUSBLICK

Dax im Zeichen von Krim-Krise und Berichtssaison

Fünf Indexkomponenten legen Zahlen vor - Commerzbank befürchtet volatilen Start ins sechste Bullenjahr

Dax im Zeichen von Krim-Krise und Berichtssaison

ck Frankfurt – Auch in den kommenden Tagen zeichnet sich für den deutschen Aktienmarkt ein eher holpriger Verlauf ab. Nicht nur, dass die Krim-Krise für Verunsicherung sorgt und angesichts der deutlich gestiegenen Bedeutung Russlands für die deutsche Wirtschaft gerade für den inländischen Aktienmarkt Risiken birgt. Hinzu kommt, dass die Berichtssaison insgesamt nicht überzeugen kann, was zuletzt die Reaktionen auf die Ausblicke der Deutschen Telekom und von Merck gezeigt haben. Mit den Unternehmensgewinnen bzw. Ergebniserwartungen steht und fällt aber der Grundpfeiler für das Vertrauen der Investoren in die Aussichten des Aktienmarktes. Nach wie vor sinken die Erwartungen an den aggregierten Gewinn je Aktie des Dax, eine Entwicklung, die nicht unbegrenzt anhalten kann, wenn der Vormarsch auf die Schwelle von 10 000 Zählern wie von vielen erwartet in absehbarer Zeit erfolgen soll.In der neuen Woche breiten fünf zum Teil große Dax-Namen ihre Zahlen aus und werden damit neben der Entwicklung in Osteuropa unter Umständen für eine weitere Stimmungseintrübung sorgen. Am Mittwoch berichten Deutsche Post und Eon, gefolgt am Donnerstag von K + S, Lufthansa und Volkswagen. Spanne von 8 800 bis 9 800″Der Dax-Bullenmarkt feiert seinen 5. Geburtstag. Wir prognostizieren, dass er noch zwei oder drei Jahre erleben kann”, so die Commerzbank. Die expansive Geldpolitik in den USA und die relativ attraktive Dax-Dividendenrendite blieben wichtige positive Faktoren. Jedoch werde der Start in das sechste Jahr des Dax-Bullenmarktes möglicherweise volatil werden. “Wir gehen davon aus, dass die Dax-Gewinnerwartungen weiter fallen werden, und das Kurs-Gewinn-Verhältnis wird aufgrund der Sorgen um die Emerging Markets zunächst nicht weiter steigen. Der Dax sollte daher in den kommenden Monaten zwischen 8 800 und 9 800 pendeln.”Auch die Helaba beurteilt die Aussichten des Dax u.a. skeptisch. Das Institut erwartet den Dax im zweiten Quartal bei 9 500 und im dritten Quartal nur bei 9 300 Zählern. Hinter den Erwartungen bleibende Unternehmensergebnisse, mehrheitlich negative Gewinnrevisionen und inzwischen recht ambitionierte Bewertungsrelationen sprächen dafür, dass bei Aktien kaum noch etwas zu holen sei. Auch der hohe Anteil von Insiderverkäufern sei ein klares Warnsignal. Zudem hätten in den letzten Monaten sehr viele Private-Equity- und Venture-Capital-Unternehmen ihre Beteiligungen an der Börse versilbert. “Die wirkliche Bewährungsprobe für Aktien dürfte also noch bevorstehen.”Die Landesbank Baden-Württemberg hält eine Konsolidierung für das wahrscheinlichste Szenario. Nach zweieinhalb Jahren Hausse ohne wirklichen Gewinnfortschritt seien die Börsen recht teuer geworden. Auf Basis des Median-KGV der Einzelwerte sei der Dax nicht mehr weit von den Höchstständen des letzten Zyklus entfernt. Die Stimmungsindikatoren zeigten, dass sich unter Marktakteuren allmählich Zweifel breitmachten.