Dax klettert auf Allzeithoch
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Dax klettert auf Allzeithoch
Leitindex knackt Rekordwert – Morphosys wieder im Aufwind – Ericsson sticht Nokia aus
tom Frankfurt
Getrieben von der Aussicht auf schnell wieder fallende Zinsen im kommenden Jahr ist der deutsche Leitindex am Dienstag auf ein Allzeithoch gestiegen. Der Dax setzte am zweiten Handelstag der Woche seine Jahresendrally fort und ging mit einem Aufschlag von 0,8% bei 16.533 Zählern aus dem Handel. Damit hat er sein bisheriges Rekordhoch aus dem Juli dieses Jahres bei 16.529 Punkten übertroffen. Der MDax verteuerte sich um 0,5% auf 26.491 Punkte. Der Euro Stoxx 50 legte 0,9% auf 4.453 Zähler zu.
Allein im November hat der Dax 9,5% an Wert gewonnen. Ausgehend vom Zwischentief im Oktober, das mit 14.630 Zählern noch nahe beim Jahrestief aus dem März gelegen hatte, hat er mittlerweile 13% zugelegt. Seit Jahresbeginn hat sich der Leitindex um fast 19% verteuert. Wichtigstes Kaufargument war in den vergangenen Wochen die Hoffnung, dass die Notenbanken in der Eurozone und den USA 2024 schon bald die Zinswende einleiten. Inzwischen preisen die Märkte Zinssenkungen schon im Frühjahr ein. Erst kürzlich hatte eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell den Zinserwartungen der Anleger weitere Nahrung gegeben.
Zulegen konnten am Dienstag Vonovia. Der Immobilienkonzern will weitere Objekte verkaufen und legt den Fokus dabei auch auf Gewerbeobjekte. Die Branche hatte besonders gelitten unter dem Zinserhöhungszyklus der Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation. Inzwischen verbesserten sich die Zinsaussichten aber etwas. Die Aktie verteuerte sich um 1,3% auf 27,10 Euro.
Im MDax büßten Carl Zeiss Meditec 1,7% auf 81,06 Euro ein. Die US-Bank J.P. Morgan hatte zuvor die Bewertung für die Papiere des Medizintechnikkonzerns mit „Underweight“ aufgenommen. Großer Gewinner im SDax waren Morphosys, die sich um 11,3% auf 27,55 Euro verteuerten. Auch hier war ein Urteil von J.P. Morgan kurstreibend. Die US-Bank zählt die Papiere des Wirkstoffforschers zu den Favoriten unter den kleineren Werten im Jahr 2024.
In Stockholm ließ der Zuschlag für die Modernisierung des Mobilfunknetzes von AT&T Anleger von Ericsson jubeln. Die Aktien des schwedischen Netzwerkausrüsters schossen um 6,1% auf 57,60 schwedische Kronen nach oben, nachdem der US-Telekomkonzern den 14 Mrd. Dollar schweren Auftrag an Ericsson vergeben hatte. Lange Gesichter machten dagegen die Aktionäre beim leer ausgegangenen finnischen Konkurrenten Nokia, der damit seine Position als wichtigster Zulieferer von AT&T verliert. Die Nokia-Aktien gaben in Helsinki um 5,9% auf 2,82 Euro nach. „Dies ist ein bedeutender Schlag für Nokia in der besonders wichtigen Region Nordamerika“, sagte Analyst Atte Riikola vom Analysehaus Inderes.