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Dax kann die Anfangsgewinne nicht halten

Leitindex verliert 0,3 Prozent - Thyssenkrupp leiden unter entgangenem U-Boot-Deal - Gesuchte Banktitel

Dax kann die Anfangsgewinne nicht halten

dm Frankfurt – Die Quartalsberichtssaison ist auf dem Höhepunkt – doch trotz Zahlenflut halten sich im breiten Markt die Ausschläge in Grenzen. Im Vorfeld der Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed – wo der Offenmarktausschuss am Dienstagabend zu seiner zweitägigen Sitzung angetreten ist – und der Bank of Japan blieben einige Akteure am Markt zurückhaltend. Der Dax geriet am Dienstag nach einer freundlichen Eröffnung unter Druck und schloss 0,3 % tiefer auf 10 260 Punkten, der Euro Stoxx 50 stieg um 0,1 % auf 3 121 Zähler.Gut aufgenommen wurde der Quartalsabschluss der Standard Chartered trotz eines Gewinneinbruchs. Die Aktie des Finanzinstituts legte 9,8 % auf 571,40 Pence zu. Dies beflügelte andere Bankenwerte wie BBVA, die um 5,3 % auf 6,76 Euro stiegen, oder in Frankfurt die Papiere der Commerzbank (+ 1,6 % auf 8,30 Euro) und der Deutschen Bank (+ 2,3 % auf 16,44 Euro). Im Energiebereich legten BP 4,3 % auf 375,90 Pence zu. Trotz eines schwachen Quartalsausweises will der Öl- und Gasriese mittels Kürzung von Investitionen und Kosten die Dividende auf bisherigem Niveau halten.Zu den größten Verlierern im Dax zählten die Anteilscheine des Technologiekonzerns Thyssenkrupp, die 2,5 % auf 20,32 Euro abgaben. Händler verwiesen auf den milliardenschweren Auftrag für den Bau von zwölf U-Booten aus Australien, der an Wettbewerber DCNS ging und nicht – wie offenbar einige Akteure erwartet hatten – an den Essener Konzern. Die Aktien von DCNS-Großaktionär Thales legten in Paris 0,3 % auf 76,45 Euro zu. Nach Vorlage robuster Quartalszahlen litten Bayer unter Gewinnmitnahmen und verloren 1,1 % auf 108,45 Euro. Die meisten Analysten bekräftigten ihre Einschätzung der Aktien und ihre über den derzeitigen Kursen liegenden Kursziele.Eon verbesserten sich um 0,2 % auf 9,06 Euro. Auf einer Investorenveranstaltung in London hatte Eon-Chef Johannes Teyssen die geplante Aufspaltung des Konzerns in zwei Bereiche konkretisiert. So soll die neue Gesellschaft Uniper, die Stromerzeugung, Gasgeschäft und Energiehandel umfasst, 4,7 Mrd. Euro Schulden übernehmen sowie eine am freien Cash-flow ausgerichtete Dividende zahlen. Noch offen ist, welche Lasten zur Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung von Nuklearbrennstoffabfällen die Unternehmen übernehmen müssen. Ein Kompromiss zwischen Versorgern und Regierungskommission blieb am Dienstag laut Agenturmeldungen aus. RWE sanken um 0,8 % auf 12,40 Euro.Air Liquide fielen um 4,8 % auf 100,65 Euro. Der Industriegasekonzern will die Übernahme von US-Branchennachbar Airgas schneller voranbringen; so soll der Deal möglichst schon zum Ende des zweiten Quartals über die Bühne gegangen sein. Die Quartalszahlen enttäuschten aber mit schwächeren Umsatzzahlen als erwartet. Dies färbte auch auf Papiere von Wettbewerber Linde ab, die um 1,8 % auf 130,55 Euro fielen.Im TecDax kletterten Aixtron um 9,5 % auf 4,50 Euro nach einem besseren Auftragseingang als erwartet. Händler verwiesen auf einen Short Squeeze – Leerverkäufer mussten Positionen schließen. Stabilus verloren 2,8 % auf 43,75 Euro. Der Autozulieferer kauft drei Töchter des schwedischen Konkurrenten SKF für rund 300 Mill. Euro und will dies zum Teil mit einer Kapitalerhöhung über 150 Mill. Euro finanzieren.