Mangels Impulsen aus den USA waren es am Morgen die asiatischen Börsen, die den deutschen Leitindex antrieben und ihm zeitweise zu einem moderaten Plus verholfen haben. Der Dax konnte diese Gewinne aber nicht halten und notierte zum Handelsschluss 0,1% leichter bei 15.825 Zählern. Damit hängt er weiter unter der runden Marke von 16.000 Punkten fest, die seit Wochen eine zu hohe Hürde für den Leitindex ist. Der MDax ( 0,1% auf 27.852 Punkte) notierte etwas fester. Der EuroStoxx (−0,1% auf 4.280 Punkte) verzeichnete Verluste.

Spekulationen auf ein Ende der Zinserhöhungen in den USA, wo der Handel am Montag aufgrund eines Feiertags pausierte, hatten zunächst an den asiatischen Märkten für Aufschläge gesorgt. Zudem gab es für den kriselnden chinesischen Immobiliensektor leichte Entspannungssignale, nachdem der Projektentwickler Country Garden Medienberichten zufolge einen Zahlungsaufschub durch die Gläubiger erhalten hat.

Die Hoffnungen auf eine US-Zinspause gaben Titeln aus dem Technologiesektor Auftrieb. Infineon gehörten im Dax mit einem Plus von 0,9% auf 33,17 Euro zu den Gewinnern. Auch Siemens legten nach einem positiven Analystenkommentar zu. Nicholas Green von Bernstein Research rät, im aktuellen Umfeld auf Unternehmen zu setzen, die in den Bereichen Elektrotechnik sowie Automatisierung und Software aktiv sind. Hier sei Siemens am breitesten aufgestellt. Die Titel zogen daraufhin um 0,5% auf 138,14 Euro an.

Angesichts der Automobilmesse IAA, die diese Woche in München stattfindet, standen am Montag zudem Autowerte im Fokus. Bei der IAA zeigt BMW zum ersten Mal ein seriennahes Auto ihrer vollelektrischen "Neuen Klasse", die 2025 auf den Markt kommt. Papiere des Münchner Konzerns gewannen 0,3% auf 94,48 Euro. Auch die Anteilscheine von Mercedes-Benz ( 1% auf 66,50 Euro) präsentierten sich fester.

Nicht nur auf dem Fußballplatz gehörte dagegen Borussia Dortmund zu den Verlierern. Die Anteilscheine sackten um 6% auf 4,32 Euro ab und waren damit das klare Schlusslicht im SDax. Der BVB war am Wochenende gegen Aufsteiger 1. FC Heidenheim nicht über ein Remis hinausgekommen. Die hoch gesteckten Ziele des ambitionierten Vereins drohen damit schon nach wenigen Spieltagen außer Sichtweite zu geraten.

Besser war die Stimmung bei Novo Nordisk. Die boomende Nachfrage nach dem Adipositas-Medikament Wegovy trieb die Aktie des Pharmaherstellers auf ein frisches Rekordhoch. Bis Handelsschluss stiegen die Titel um 0,7% auf 1.311 dänische Kronen. Novo Nordisk hatte kürzlich LVMH zwischenzeitlich als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen Europas überholt.