Finanzmärkte

Dax klettert auf Allzeithoch

Die Erwartung, dass sich die Politik der Leitzinserhöhungen der großen Notenbanken ihren Ende nahe ist, hat den Dax am Freitag auf ein Allzeithoch getrieben.

Dax klettert auf Allzeithoch

Dax klettert auf Allzeithoch

Index erreicht 16.490 Punkte – Von Zinsfantasie getragen

ku Frankfurt

Der Dax ist am Freitag auf ein Allzeithoch geklettert. In der Spitze erreichte er 16.490,13 Punkte. Der bisherige Rekord hatte bei 16.427 Punkten gelegen, er stammte von Mittel Juni. Getragen wurde der jüngste Spurt von den Zinsperspektiven der Europäischen Zentralbank, deren Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid vom Donnerstagmittag keinen Hinweis auf weitere Zinserhöhungen mehr gegeben hatte, sondern sich wie tags zuvor die amerikanischen Notenbank Federal Reserve die Optionen offengehalten und auf die weitere Entwicklung der entsprechenden Makrodaten verwiesen hatte.

Gleichwohl gehen die meisten Marktteilnehmer davon aus, dass es zunächst diesseits und jenseits des Atlantiks keine weitere Zinserhöhung geben wird. Der Rekord des Dax findet vor dem Hintergrund einer Rezession in Deutschland statt, einer sich abschwächenden Konjunktur in China und zumindest der Gefahr einer Rezession in den USA. Den Handel beendete der Dax am Freitag mit einem kleinen Plus von 0,4% bei 16.470 Punkten.

Etwas stärker als der Dax zeigte sich am Freitag der Euro Stoxx 50, der um 0,6% auf 4.473 Zähler zulegte. Der Euro Stoxx 50 ist damit allerdings immer noch deutlich von seinem Allzeithoch entfernt, das Ende Februar 2000 mit knapp unter 5.500 Punkten markiert worden war. Er ist wie die allermeisten der großen Indizes als Kursindex angelegt, während der Dax als Total-Return-Index auch Dividenden miteinbezieht, wodurch eine Vergleichbarkeit der Indizes nicht gegeben ist.

Zu den Gewinnern im Dax gehörten BASF mit einem Aufschlag von 3,1% auf 49,39 Euro. Händler verwiesen auf eine Telefonkonferenz mit Analysten, auf der das Management die Meinung vertrat, die Bodenbildung der Nachfrage sei erfolgt und im zweiten Halbjahr sei mit keiner weiteren Abschwächung zu rechnen.

Am Devisenmarkt war eine höhere Volatilität der japanischen Währung auffällig. Am Abend verzeichnete sie ein Minus von 0,9% auf 140,73 Yen je Dollar. Die Bank of Japan hat eine leichte Änderung ihres Konzepts der direkten Kontrolle der Zinsstrukturkurve bekannt gegeben, die es ihr ermöglichen soll, besser auf Inflationsrisiken zu reagieren. Der Euro legte spürbar um 0,6% auf 1,1034 Dollar zu. Der Brent-Ölpreis verzeichnete ein Minus von 0,1% auf 84,20 Dollar je Barrel.

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