Dax klettert auf ein neues Rekordhoch
Die Kursrally des deutschen Börsenbarometers Dax hat sich am Montag zum Handelsstart mit einem weiteren Rekordhoch fortgesetzt. Nach einem Sprung über 20.460 Punkte bröckelten die Gewinne jedoch rasch ab. Zuletzt legte der Dax noch um 0,16% auf 20.416,84 Zähler zu.
Insgesamt herrscht Vorsicht, denn mit den US-Inflationsdaten am Mittwoch und der EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag stehen in dieser Woche wichtige Termine auf dem Börsenkalender. In der darauf folgenden Woche entscheidet außerdem noch die Notenbank Fed über die Leitzinsen in den USA.
Der MDax kam am Montagmorgen mit minus 0,02% auf 27.306,31 Zähler nicht vom Fleck. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Euroregion, stieg unterdessen um 0,44% auf 4.999,51 Punkte.
„Jahresendrally weiterhin intakt“
Laut Martin Utschneider, Chartexperte von Finanzethos, ist die Jahresendrally für den Dax weiterhin intakt. Es gebe „immer noch keine Verkaufssignale“, schreibt er. Die Markttechnik spreche mittel- bis langfristig weiterhin für eine „intakte übergeordnete Aufwärtstendenz“. Portfolio-Manager Thomas Altmann ist da skeptischer. Ihm zufolge ist der Dax inzwischen „deutlich überkauft“. Börsianer sicherten daher ihre Positionen zunehmend gegen Rücksetzer ab.
Sollte der deutsche Leitindex seine im bisherigen Jahresverlauf eingeheimsten Gewinne halten können, wäre es das beste Anlegerjahr seit 2019. Alleine in den ersten fünf Handelstagen im Dezember hatte den Dax die Jahresendrally um rund 4% nach oben geführt, womit er dem Wall-Street-Index Dow Jones Industrial in der vergangenen Woche die Show stahl.
Milliardenschweres Übernahmeangebot für Compugroup
Unter den Einzelwerten gingen wegen eines Übernahmeangebots die Blicke in Richtung der Compugroup, deren Aktien im Nebenwerte-Index SDax um etwas mehr als 30% auf 21,54 Euro nach oben schossen. Der Finanzinvestor CVC Capital ist an dem auf das Gesundheitswesen spezialisierten Softwareanbieter interessiert und will 22 Euro je Aktie bieten.
Für Stabilus ging es im MDax um 3,5% aufwärts. Der Autozulieferer gab endgültige Geschäftsjahreszahlen bekannt und will im neuen, bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 2024/25, mindestens so viel umsetzen wie im Vorjahr.
Hellofresh büßen sieben Prozent ein
Hellofresh dagegen büßten am Index-Ende 7,1% ein nach einem Medienbericht über ein Arbeitnehmerproblem in einer Fertigungsstätte in den USA. „Zu Unrecht“, schrieb allerdings Jefferies-Analyst Giles Thorne, denn das Arbeitsministerium in den USA untersuche nicht Hellofresh, sondern den Zeitarbeitsvermittler, der als Dienstleister für Hellofresh tätig war. Mit diesem hat das MDax-Unternehmen, wie es ABC News sagte, die Zusammenarbeit nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe sofort beendet.
Umstufungen durch Analysten zogen ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich. So hob Goldman Sachs die Anteile des Telekomunternehmens 1&1 auf „Buy“ und senkte Freenet im Gegenzug auf „Sell“. Die Papiere reagierten entsprechend: Während 1&1 um 2,1% zulegten, büßten Freenet 2,0% ein.