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Dax kommt nicht vom Fleck

Nach der jüngsten Verlustserie war auch am Donnerstag beim deutschen Leitindex keine Erholung angesagt. Dennoch punkteten einige Unternehmen mit guten Nachrichten.

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Airbus und MTU Aero führen Leitindex an – Bilfinger-Zukauf kommt bei Anlegern gut an

tom Frankfurt

Nach der jüngsten Verlustserie ist auch am Donnerstag beim deutschen Leitindex keine Erholung angesagt gewesen. Der Dax bewegte sich auf dem Niveau des Vortagschlusses und ging mit einem Abschlag von 0,1% bei 15.719 Zählern aus dem Handel. Der MDax notierte 1% schwächer bei 27.161 Punkten. Der Euro Stoxx verlor 0,4% auf 4.221 Punkte.

Belastet wurde der Aktienhandel ein Mal mehr von enttäuschenden Konjunkturdaten. Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Juli den dritten Monat in Folge heruntergefahren. Industrie, Bau und Energieversorger stellten 0,8% weniger her als im Vormonat. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 0,5% gerechnet. Der IWF bewertet auch die Konjunkturaussichten verglichen mit anderen großen Volkswirtschaften als am ungünstigsten.

Sorgen bereitete erneut auch China. Im Reich der Mitte sanken die Ausfuhren im August den vierten Monat in Folge - und zwar um 8,8%. Experten hatten allerdings einen noch größeren Rückgang befürchtet. Bislang ist es der Führung in Peking nicht gelungen, die Wirtschaft nach dem Ende der Corona-Restriktionen wieder auf Trab zu bringen.

Bei den Einzeltiteln gehörten die Papiere von MTU Aero zu den Gewinnern. Sie profitierten von einem positiven Analystenkommentar von Kepler Cheuvreux. Zudem gab es gute Nachrichten aus der Branche: Melrose Industries stockte mit dem Halbjahresbericht die Gesamtjahresziele auf. Die MTU-Aktie legte um 1,9% auf 214,50 Euro zu.

Auch die Anteilscheine von Airbus konnten nach der Veröffentlichung der August-Auslieferungszahlen für Verkehrsflugzeuge 1,9% auf 136,42 Euro zulegen. Die Zahlen deuteten auf einen produktiven Sommer hin, schrieb Analyst Philip Buller von der Privatbank Berenberg. Gute Nachrichten gab es auch für Aktionäre des Softwarekonzerns SAP. Die Walldorfer wollen die Bonner Software-Management-Firma LeanIX übernehmen. SAP-Papiere legten daraufhin um 1% auf 130,26 Euro zu.

Am unteren Dax-Ende gaben die Papiere des Chipherstellers Infineon 2,6% auf 32,20 Euro nach. Belastend wirkte hier ein Bloomberg-Bericht, laut dem in China bestimmten Angestellten staatlich unterstützter Unternehmen die Verwendung von Apple-iPhones teilweise verboten werden soll.

Im MDax gehörten die Papiere von Thyssenkrupp zu den Verlierern. Finanzchef Klaus Keysberg steht für eine Verlängerung seines bis Mitte 2024 laufenden Vertrags nicht zur Verfügung. Das quittierten Anleger mit einem Abschlag von 2,3% auf 7,05 Euro.

An der SDax-Spitze gewannen die Anteilscheine von Bilfinger 3,7% auf 33,06 Euro. Der Industriedienstleister übernimmt vom US-Konzern Fluor das Industriedienstleistungsgeschäft vor allem in den Niederlanden und Belgien. Gregor Kuglitsch von der UBS lobte den attraktiven Kaufpreis.