Dax legt um 3,1 Prozent zu
ck Frankfurt – Lockerungen von Ausgehbeschränkungen und sinkende Fallzahlen in etlichen Ländern haben am Montag den europäischen Aktienmärkten Auftrieb verliehen. Positiv wirkte zudem, dass die japanische Zentralbank eine Ausweitung ihrer Anleihekäufe mitteilte. Der erneute Ölpreisverfall ließ den Markt insgesamt kalt. Der Dax legte 3,1 % auf 10 660 zu und schloss damit knapp unter seinem Tageshoch.Positive Impulse gingen auch von der Berichtssaison aus. Im Mittelpunkt standen Deutsche Bank, die um 12,7 % auf 6,14 Euro anzogen und als Dax-Spitzenreiter auf ihrem Tageshoch schlossen. Das Institut überraschte mit einem im ersten Quartal erzielten Vorsteuergewinn von 206 Mill. Euro. Allerdings warnte es, dass die Coronakrise auf seiner Kapitalausstattung lasten werde, und erklärte, eine vorübergehende Reduzierung seiner Eigenkapitalziele zu erwägen. Analysten reagierten deutlich zurückhaltender als der Markt. “Wir geben zu bedenken, dass es sich bei dem Gewinnsprung um einen temporären Einmaleffekt aus dem Anleihe-und Devisengeschäft handeln könnte”, so die DZ Bank, die an ihrer Halteempfehlung und ihrem Fair Value von 5,50 Euro festhielt. “Im Hinblick auf die Präsentation des Quartalsergebnisses am kommenden Mittwoch steht daher unseres Erachtens vor allem die Ertrags- und Risikoentwicklung in der Unternehmens-und Privatkundensparte im Fokus.” Bayer überrascht positivBayer legten um 5,8 % zu, nachdem das Unternehmen für das erste Quartal einen um 4,8 % erhöhten Erlös und ein um 10 % bereinigtes Ebitda vorgewiesen hatte. Adidas schlossen mit einem Plus von 0,7 %. Die Aktie hatte zunächst deutlich nachgegeben, nachdem der Sportartikelhersteller für die ersten drei Monate einen deutlichen Erlös- und Ergebnisrückgang ausgewiesen hatte. Der Vorstandsvorsitzende Kasper Rorsted äußerte sich vor dem Hintergrund der Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen jedoch vorsichtig optimistisch. Es sei möglich, dass sich die Verbraucher nach den Lockerungen mit Sportbekleidung eindecken würden.Lufthansa waren mit einem Gewinn von 10,5 % der zweitstärkste Dax-Titel. Hintergrund waren Hoffnungen auf ein baldiges Rettungspaket für die Fluggesellschaft. Zuvor war ein 7 Mrd. Euro schweres staatliches Hilfspaket für Air Franc-KLM geschnürt worden, woraufhin diese Aktie um 0,6 % zulegte. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sprach sich für eine stille Beteiligung des Bundes an Lufthansa aus. Airbus unter DruckAirbus büßten 2,4 % ein. Hier verunsicherte, dass der CEO Guillaume Faury die Mitarbeiter wegen der Coronakrise auf Einschnitte einstimmte. Imperial Brands gewannen 1,7 %. Der britische Tabakkonzern gab den Verkauf seiner Luxus-Zigarrensparte für 1,2 Mrd. Euro bekannt. Damit soll die Verschuldung reduziert werden.