Dax gibt zum Mittag weiter nach
Der Dax hat nach dem schwachen Wochenstart bis zum Dienstagmittag weiter nachgegeben. Der deutsche Leitindex ermäßigte sich um 0,7% auf 15.295 Punkte und bewegte sich damit auf dem Niveau von März. Zeitweilig sank er bis auf 15.265 Zähler. Der Euro Stoxx 50 sackte um 1% auf 4.128 Punkte ab. Für den MDax als Index der mittelgroßen Werte ging es um 1,3% auf 25.802 Zähler nach unten.
Schwach zeigten sich Vonovia als der zuvor am besten gelaufene Wert der vergangenen 30 Tage mit einem Minus bis zum Mittag von 3% auf 23,25 Euro. Immobilienwerte gelten als besonders konjunktur- und zinssensibel. Zalando gaben nach der Vorlage schwacher Zahlen eines britischen Wettbewerbers um 2,2% auf 21,71 Euro nach.
Eine toxische Mischung aus Zins- und Wachstumssorgen belastet derzeit den deutschen Aktienmarkt. Das Chartbild des Dax ist deutlich eingetrübt mit dem Bruch der Unterstützungen der vergangenen Monate und dem Rutsch unter die viel beachteten 200-Tage-Durchschnittslinien, welche die langfristigen Trends beschreiben. Dass es sich damit nur um eine Falle für die potenziellen Verkäufer handelt und die Schwächephase schnell wieder beendet wird, sei eher unwahrscheinlich, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Falls in den kommenden Tagen keine Welle an Käufen mit einem starken Aufwärtsimpuls startet, könnte es seiner Auffassung nach mit einer Bodenbildung schwer werden.
Die US-Börsen haben sich zum Wochenauftakt um weitere Stabilisierung bemüht. Diese gelang ihnen vor allem gegen Handelsende. Lange Zeit lasteten jedoch die weiter hohen Zinsen auf den Gemütern der Anleger. Für Unsicherheit sorgte auch eine drohende Haushaltssperre in den Vereinigten Staaten. Der Dow Jones Industrial stieg zum Börsenschluss am Montag um 0,1% auf 34.007 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,4% auf 4.337 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,5% auf 14.769 Zähler hoch.
Die anhaltenden Zins- und Wirtschaftssorgen der Anleger haben sich am Dienstag im asiatischen Handel belastend ausgewirkt. Der Hang Seng in Hongkong sank um 1,4% auf 17.470 Punkte, damit auf den niedrigsten Stand seit Ende November. Der chinesische CSI-300 verlor 0,6% auf 3.693 Zähler. Weiter nach unten ging es im Immobiliensektor wegen der dort anhaltenden Turbulenzen um den Branchenriesen Evergrande, der eine Schuldentilgung versäumte. Der Nikkei 225 fiel in Tokio um 1,1% auf 32.315 Yen.
Der Greenback erreichte am Dienstag gemessen am Dollar-Index, der den Wert der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Partnerländer angibt, auf den höchsten Stand seit zehn Monaten. Dies führten Marktteilnehmer auch darauf zurück, dass die Rendite zehnjähriger US-Treasuries bis auf 4,566% kletterte. Dies ist der höchste Stand seit 2007. US-Zentralbanker Neel Kashkari hatte sich für weitere Zinserhöhungen ausgesprochen. Der Euro gab leicht um 0,1% auf 1,0597 Dollar nach. Die japanische Währung fiel zeitweilig unter die Marke von 149 Yen je Dollar. Am Mittag wurde sie zu 148,33 Yen in etwa auf Vortagsniveau gehandelt.
Der Brent-Ölpreis gab um 0,9% auf 92,44 Dollar je Barrel nach. Händler verwiesen auf Konjunktursorgen und die Angst vor weiteren Zinserhöhungen.