Märkte am Morgen

Dax macht Vortagesverluste wett

Am deutschen Aktienmarkt geht es aufwärts. Die Aktie der DHL führt die Gewinner an. Die Aussichten beurteilen Marktanalysten aber mit Zurückhaltung: Sie gehen von einer anhaltenden Schaukelbörse aus.

Dax macht Vortagesverluste wett

Der Dax hat am Mittwoch wieder den Weg nach oben gefunden. In den ersten Handelsminuten legte der deutsche Leitindex um 0,6% auf 18.287 Punkte zu. Damit blieb er allerdings in der Spanne zwischen 18.000 und 18.350 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,3% auf 25.533 Punkte hoch. Der Euro Stoxx 50 gewann knapp 0,4% auf 4.964 Zähler.

Als Kursstütze sah Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners die jüngste Entwicklung an den US-Börsen. Dort hatte der technologielastige Nasdaq 100 am Vortag seine jüngste Schwächephase erst einmal hinter sich gelassen. Gleichwohl bleibe der Markt eine Schaukelbörse, konstatierte Altmann mit Blick auf die vergangenen Handelstage. Eine klare Richtung kristallisiere sich derzeit nicht heraus.

Laut Charttechnik-Analyst Martin Utschneider bleibt der Dax angeschlagen und kämpft weiterhin um eine Stabilisierung oberhalb der Unterstützungsmarke von 18.141 Punkten. Signale für einen Ausbruch aus dem gegenwärtigen Abwärtstrend gebe es nicht. Die Erholung der vergangenen Woche erscheine kraftlos, ergänzte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Die vermeintliche Dax-Stabilisierung über der 18.000-Punkte-Marke könnte sich als lediglich technische Reaktion auf die vorangegangenen Verluste entpuppen.

DHL profitiert vom Fedex-Ausblick

Die Gewinner im Frankfurter Blue-Chip-Handel führten DHL Group mit einem Plus von 2,5% an. Sie reagierten darauf, dass der Logistikkonzern Fedex am Dienstag mit seinem Ausblick bei Analysten für Erstaunen und bei Anlegern für Begeisterung gesorgt hatte. Der DHL-Konkurrent rechnet im laufenden Geschäftsjahr für den bereinigten Gewinn je Aktie mit 20 bis 22 Dollar; Analysten hatten bisher im Schnitt 20,85 Dollar erwartet. Im nachbörslichen Handel sprangen die Fedex-Aktien in der Spitze um mehr als 16% nach oben.

Schwächer zeigten sich dagegen Volkswagen, die mit einem Minus von 1,0% am Ende der Dax-Liste standen. Der Konzern kooperiert künftig mit dem Tesla-Wettbewerber Rivian, um bei der Entwicklung der E-Autos schneller voranzukommen. Das lässt sich VW bis zu 5 Mrd. Dollar kosten.

US-Techwerte schon wieder gefragt

Nach den jüngsten Gewinnmitnahmen hielten Anleger an den US-Börsen wieder nach Einstiegsmöglichkeiten Ausschau und griffen bei Technologieaktien zu. KI-Vorreiter Nvidia beendete am Dienstag die jüngste Verlustserie und zog fast 7% an. Die Erholung bei dem KI-Chip-Hersteller trieb den technologielastigen Nasdaq-Index um 1,3% auf 17.717 Punkte, nachdem er zum Wochenstart um mehr als 1% eingebüßt hatte. Dagegen fiel der Dow-Jones-Index der Standardwerte 0,8% auf 39.112 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,4% auf 5.469 Stellen zu.

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Trotz der Kursgewinne lag Nvidia noch rund 12% unter dem in der Vorwoche erzielten Rekordhoch. Der Chip-Konzern war in der vergangenen Woche sprunghaft zum wertvollsten Börsenwert der Welt aufgestiegen, bevor Investoren Kasse machten und Gewinne mitnahmen. „Die Nvidia-Geschichte ist derzeit eher eine technische und nicht unbedingt eine fundamentale“, kommentierte Brian Klimke, Stratege von Cetera Investment Management. „Auf lange Sicht könnte es eine großartige Aktie sein, aber Anleger müssen einfach vorsichtig sein.“

Euro behauptet

Der Euro hat sich am Mittwoch im frühen Handel kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0705 Dollar und damit in etwa so viel wie am Abend zuvor.

Zur Wochenmitte dürften Anleger auf Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich achten. In den USA stehen Zahlen vom Immobilienmarkt auf dem Programm. Aus den Reihen der EZB meldet sich Chefvolkswirt Philip Lane zu Wort.