Märkte am AbendDramatischer Absturz des Ölpreises

Dax markiert weiteres Allzeithoch bei fast 19.000 Punkten

Der Dax hat ein Allzeithoch nur rund 10 Indexpunkte unter der viel beachteten Marke von 19.000 markiert. Der Ölpreis stürzte nach der Veröffentlichung schwacher US-Konjunkturdaten regelrecht ab. Erstmals seit Dezember 2023 rutschte er unter die Marke von 75 Dollar, weil mit einem Überangebot gerechnet wird.

Dax markiert weiteres Allzeithoch bei fast 19.000 Punkten

Finanzmärkte

Dax markiert Allzeithoch

Niveau von 19.000 Punkten fast erreicht – Dramatischer Absturz des Ölpreises

Der Dax hat ein Allzeithoch nur rund 10 Indexpunkte unter der viel beachteten Marke von 19.000 markiert. Der Ölpreis stürzte nach der Veröffentlichung schwacher US-Konjunkturdaten regelrecht ab. Erstmals seit Dezember 2023 rutschte er unter die Marke von 75 Dollar, weil mit einem Überangebot gerechnet wird.

ku Frankfurt

Die Rally am deutschen Aktienmarkt geht weiter – trotz der trüben Aussichten für VW nach der Ankündigung harter Zeiten für den Autokonzern. Der Dax kletterte am Dienstag bis auf 18.990,78 Punkte. Damit trennten ihn nur noch weniger als 10 Indexpunkte von der nächsten runden Marke von 19.000 Punkten. Nach dem Erreichen der neuen Bestmarke setzten Gewinnmitnahmen insbesondere nach der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten ein, und zum Abend schloss der deutsche Leitindex bei 18.747 Zählern, ein Minus gegenüber Vorabend von 1%. Der Euro Stoxx 50 gab um 1,2% auf 4.912 Punkte nach.

Einen dramatischen Einbruch gab es beim Ölpreis. Die Notierung der wichtigsten Sorte Brent Crude sackte um 4,4% auf 74,11 Dollar je Barrel ab. Damit rutschte der Ölpreis erstmals seit Dezember 2023 unter die Marke von 75 Dollar. Verwiesen wurde am Markt auf die schwachen amerikanischen Konjunkturdaten, aber auch darauf, dass viele Marktteilnehmer mit einem Anstieg der Ölproduktion der Opec plus rechnen. Keine Rolle spielte, dass Libyen aufgrund innenpolitischen Streits weiterhin auf einen größeren Teil seiner Ölförderung verzichten muss. Außerdem gibt es neue Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz auf Tanker in der Region.

Negativ wurde insbesondere aufgenommen, dass der amerikanische ISM-Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie deutlich schwächer hereinkam als erwartet. Er wurde für den August mit 47,2 Punkten gemessen nach 49,6 Zählern im Juli. Werte unterhalb von 50 zeigen Kontraktion in den betrachteten Sektoren an. Aktuell wurde damit die Konsensschätzung der Analysten von 48 Punkten deutlich unterboten. Zuletzt hatte es auch aus China enttäuschende Makrodaten gegeben.

Die Anleger quittieren das Eingeständnis des VW-Vorstands vom Vorabend zunächst positiv. Die Vorzugsaktie befestigte sich zeitweise um rund 2%. Positiv wurde am Markt bewertet, dass ein starker Personalabbau wegen der hohen Energiekosten am besonders teuren Standort Deutschland nicht mehr ausgeschlossen wird und dass die der Belegschaft gegebene Arbeitsplatzgarantie zurückgenommen wurde. Später geriet der Kurs jedoch unter Druck, und die Aktie schloss mit einem Verlust von 0,5% bei 102,20 Euro. Schwächer zeigten sich auch andere Automobilaktien. So gaben BMW deutlich um 1,9% auf 81,56 Euro nach, und Mercedes-Benz fielen um 1,7% auf 60,90 Euro. Porsche-AG-Vorzüge sackten sogar um 3,3% auf 67,50 Euro ab. Die Aktie notiert damit deutlich unterhalb ihres Emissionspreises von 82,50 Euro vom Herbst 2022.

Am Devisenmarkt befindet sich der Greenback gemessen am Stand des Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner ermittelt, in der Nähe seines Zweiwochenhochs. Der Euro gab um 0,3% auf 1,138 Dollar nach.

Die japanische Währung zeigte sich nach einer Verbalintervention der Notenbank sehr fest. Sie kletterte um 0,7% auf 145,90 Yen je Dollar. Der Gouverneur der Bank of Japan hat einen Brief an die Regierung geschrieben, in dem er die Anhebung des Leitzinses vom Juli erläutert und ankündigt, dass es weitere Anhebungen geben werde, sofern dies die Konjunktur und die Preisentwicklung zuließen. In den vergangenen zwei Monaten hat sich der Yen bereits um 10% befestigt.

Der Goldpreis sank um 0,8% auf 2.482,70 Dollar je Feinunze. Händler sagten, der inzwischen wieder festere Dollar mache dem Goldpreis zu schaffen, auch wenn mit den schwachen US-Konjunkturdaten die Wahrscheinlichkeit für umfangreiche Zinssenkungen durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve steigt.

Gemäß den Fed Funds Futures wird von den Marktteilnehmern derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 37% für einen großen Zinsschritt der Fed von 50 Basispunkten anlässlich der geldpolitischen Sitzung vom 17./18. September gesehen und eine Wahrscheinlichkeit von 63% für einen kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkten.