Dax mit fünftem Rekordtag in Folge
Aktienmärkte
Dax legt fünften
Rekordtag
in Folge hin
tom Frankfurt
Der deutsche Leitindex hat am Mittwoch bei 17.606 Zählern bereits den fünften Tag in Folge ein Rekordhoch markiert. Damit klettert der Dax weiter in Richtung 18.000 Punkte und hat in diesem Monat bereits mehr als 3% zugelegt. Aus dem Handel ging das Börsenbarometer mit einem Tagesaufschlag von 0,3% bei 17.601 Zählern. Der MDax (−0,3% auf 25.886 Punkte) verzeichnete dagegen Verluste. Der Euro Stoxx 50 schloss unverändert auf 4.884 Punkten.
Sorgen bereitete Anlegern am Mittwoch eine überraschend eingetrübte Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone im Februar. Zudem belasteten enttäuschende Quartalsziele des kleinen niederländischen Chip-Zulieferers ASMI die europäische Chip-Branche. Hierbei ist ASMI nicht zu verwechseln mit dem weltgrößten Anbieter von Lithografiesystemen für die Halbleiterbranche, ASML. Beide Unternehmen eint nur die Entstehungsgeschichte in den 80er Jahren. Dennoch fielen am Dax-Ende Infineon-Aktien um 4% auf 33,17 Euro. Im SDax gehörte mit Süss Microtec (−7,7% auf 37,25 Euro) ein weiterer Titel aus der Halbleiterbranche zu den größten Verlierern.
Abschreibungen belasten Lanxess
Im MDax gehörten Papiere von Lanxess mit einem Minus von 3,9% auf 23,18 Euro zu den Schlusslichtern. Der Chemiekonzern nimmt Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe vor. Das belastete auch Aktien anderer Chemieunternehmen wie Evonik (−0,8% auf 17,05 Euro) und die des Duftstoffhersteller Symrise (−1,7% auf 94,70 Euro).
Im SDax sank der Aktienkurs des Online-Brokers FlatexDegiro nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 7,5% auf 9,56 Euro. Auch für Auto1 (−8,9% auf 3,66 Euro) ging es – ebenfalls nach Zahlen – weiter nach unten.
Enttäuschende Firmenbilanzen sorgten am Mittwoch auch an anderen europäischen Börsenplätzen für deutliche Abschläge: So blieb der Umsatz des britischen Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser im vierten Quartal hinter den Markterwartungen zurück, was mit rückläufigen Erlösen mit Erkältungs- und Grippemitteln begründet wurde. Die Aktien rutschten um 13,3% auf 5.06 britische Pence ab und lagen damit so niedrig wie seit März 2020 nicht mehr.
Country Garden stürzen ab
Bei der Zahlungsfirma Worldline nahmen Anleger angesichts roter Zahlen im Gesamtjahr Reißaus. Die Papiere brachen in Paris um 10,2% auf 11 Euro ein. Der Anbieter für digitale Zahlungen verbuchte eine Abschreibung von 1,15 Mrd. Euro in seiner Handelsdienstleistungssparte im vierten Quartal.
Auch europäische Immobilienaktien gingen auf Tauchstation, nachdem Nachrichten aus dem chinesischen Immobiliensektor für Unruhe sorgten. Aktien des finanziell angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzerns Country Garden stürzten um 12,5% auf 0,63 Hongkong-Dollar ab. Der Konzern hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass gegen ihn ein Liquidationsantrag wegen Nichtzahlung eines 205-Mill.-Dollar-Darlehens von einem Gläubiger eingereicht worden sei. Das trübt die Aussichten für das Gelingen einer Schuldensanierung und untergräbt Pekings Bemühungen, das Vertrauen in den wankenden Immobiliensektor wiederherzustellen.