Märkte am MittagSchwere Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten

Dax nach Börsen-Crash in Japan unter Druck

Als Reaktion auf den Crash in Tokio zeigen sich auch die europäischen Aktienmärkte sehr schwach. Gefragt waren sichere Staatsanleihen und Währungen wie der Yen und der Schweizer Franken. Weiter unter Druck geriet wegen der Rezessionsgefahren der Ölpreis.

Dax nach Börsen-Crash in Japan unter Druck

Als Reaktion auf den Crash am japanischen Aktienmarkt und der ausgeprägten Schwäche an anderen asiatischen Börsen ist der Dax am Montag deutlich niedriger in den Handel gestartet. Er sackte zunächst um 3% auf 17.727 Punkte ab, damit auf ein Niveau, dass es zuletzt Ende Februar gegeben hatte. Zum Mittag ergab sich für den deutschen Leitindex noch ein Minus von 2,4% auf 17.238 Punkte. Der Dax fiel dabei unter die viel beachtete Linie des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts. Der Euro Stoxx 50 kam auf ein Minus von 2,4 % auf 4.528 Punkte.

Zuvor war der japanische Leitindex Nikkei 225 um 12,4% auf 31.458 Yen abgestürzt. Es handelt sich dabei um den größten Tagesverlust seit 1987. Binnen zwei Tagen hat der Index etwas mehr als 18% verloren. Am Markt wurde mit Blick auf die Ursachen des Crashs auf die Leitzinsanhebung durch die Bank of Japan in der vergangenen Woche sowie auf Rezession sorgen vor allem hinsichtlich der amerikanischen Volkswirtschaft verwiesen. Es hatte sich um die erste Anhebung der Bank of Japan seit 17 Jahren gehandelt, womit die Notenbank ihre Negativzinspolitik aufgegeben hat. Der Leitzins beträgt nun 0,1 bis 0,25%, nach bisher 0%. Die japanischen Währungshüter kündigten zudem weitere Zinserhöhungen an und teilten mit, die Käufe von japanischen Staatsanleihen würden zurückgefahren. Am Markt hieß es, nun würden Carry Trades mit dem Yen als Währung für eine günstige Finanzierung zurückgefahren.

Die Anleger flohen in sichere Währungen wie den Yen und den Schweizer Franken. Die japanische Währung kletterte um 3% auf 142,18 Yen je Dollar. Der Franken verzeichnete gegenüber dem Greenback einen Anstieg von 1%. Der Euro büßte gegenüber dem Yen 2,7% ein.

Im Gefolge der Tokioter Börse zeigten sich auch andere asiatische Aktienmärkte schwach. Der koreanische Kospi rutschte um 8,8% ab, der Leitindex der Börde Taipeh büßte 8,4% ein. In Tokio kamen unter anderem die Finanzwerte unter starken Verkaufsdruck. So verzeichnete die Aktie der Großbank Mizuho einen Absturz von 19,7%. Mitsubishi UFG sackten um 17,8% ab.

In Europa verzeichnete der französische CAC 40 zum Mittag einen Verlust von 2% auf 7.102 Punkte. Der spanische Ibex gab um 2,4% auf 10.416 Zähler nach. Der britische FTSE 100 ermäßigte sich um 2% auf 8.013 Punkte.

Im Dax gaben Zalando um 8,1% auf 21,12 Euro nach. Siemens Energy verbilligten sich um 6,1% auf 22,71 Euro. Zu den Verlierern gehörten auch in Europa die Bankenwerte. So notierten Deutsche Bank mit 12,57 Euro um 4,6% schwächer und Commerzbank mit 13,12 Euro um 3,6% unter dem Niveau vom Freitag.

Anleger schichten in Bonds um

Gefragt waren sichere Staatsanleihen. Die Rendite zweijähriger Bundesanleihen gab um mehr als 15 Basispunkte auf 2,151% nach, damit auf den niedrigsten Stand seit März 2023. Die zweijährige Laufzeit ist besonders sensitiv mit Blick auf Leitzinsänderungen der Europäischen Zentralbank. Der Satz für zehnjährige Bundesanleihen gab bis auf 2,074% nach, auf den niedrigsten Stand seit Januar. Die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen verzeichnete ein Tief von 0,785% – ein Niveau, das es zuletzt am 9. April gegeben hatte.

Rezessionssorgen setzten dem Ölpreis zu. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab trotz der extrem hohen Kriegsgefahr in der gesamten Region des Nahen Osten um 2% auf 75,24 Dollar je Barrel nach. Die Akteure am Ölmarkt halten es für möglich, dass die USA wieder in die Rezession rutschen. Das Edelmetall Gold hat derzeit nicht den Status eines sicheren Hafens. Seine Notierung ermäßigte sich um 0,9% auf 2420,82 Dollar je Feinunze.