Dax nimmt Kurs auf 9 000er-Marke
ck Frankfurt – Die Massierung russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine bzw. Befürchtungen über eine Verschärfung der Krise haben die Notierungen an den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch weiter in die Tiefe gedrückt. Der Dax sank dadurch bis auf 9 031 Punkte. Das entsprach dem tiefsten Stand seit dem 14. März. Der Index hat in diesem Jahr lediglich außerdem noch am 13. März tiefere Niveaus erreicht als gestern. 10-Prozent-Korrektur vollzogenZugleich war mit dem Tagestief die erste 10 %-Korrektur des Index seit etwas mehr als zwei Jahren perfekt. Zum Schluss lag der Dax mit einem Minus von 0,7 % bei 9 130 Zählern, womit er nun seit dem Jahresauftakt 7,2 % verloren hat. Der als Angstindikator interpretierbare VDax erhöhte sich um 3,2 % auf 18,96 Prozentpunkte.Airline-Aktien litten erneut unter einem Bericht über angebliche Absichten Russlands, die Überflugrechte einzuschränken. Allerdings grenzten sie ihre Verluste ein, als der russische Präsident Vladimir Putin ein Verbot von Agrarimporten ankündigte. Lufthansa verloren 1,4 %, Air France-KLM 2,3 %. Am stärksten betroffen waren erneut Aeroflot, die 5 % verloren. Die Einnahmen aus den Überflugrechten werden an Aeroflot überwiesen.Für Verunsicherung sorgten auch enttäuschende Konjunkturdaten. So sind die deutschen Auftragseingänge überraschend stark gesunken. In Mailand sorgte der erneute Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, der den Rückfall Italiens in die Rezession bedeutet, für einen Verlust des FTSE/Mib um 2,7 %. Noch schwächer war die Börse in Lissabon, wo der Index PSI 20 unter der Last einbrechender Bankenaktien 4,1 % abgab. Banco Comercial Portugues stürzten um 15,1 % ab. Hintergrund waren Befürchtungen, dass die Banken im Zuge der Rettung des Banco Espírito Santo letztlich noch zur Kasse gebeten werden.In Athen brach der Bankensektor ein, belastet von Befürchtungen über die Folgen des Bankenstresstests. Der Sektorindex fiel auf den tiefsten Stand seit dem August 2013 und schloss mit einer Einbuße von 5,7 %. Eurobank Ergasias schlossen mit einem Minus von 5,9 % auf einem Rekordtief von 0,304 Euro. Piraeus Bank fielen auf den tiefsten Stand seit September 2013 und wiesen zuletzt eine Einbuße von 11,3 % auf. National Bank of Greece gaben 1,8 % ab.Die Berichtssaison trat durch die Vielzahl von Belastungsfaktoren etwas in den Hintergrund. Lanxess gewannen nach den Zahlen des Spezialchemieunternehmens 2,6 % und waren damit Tagesgewinner im Dax. Xing gelang nach den Zahlen des Unternehmens mit einem Plus von 7,6 % dasselbe im TecDax. Freenet waren nach dem Quartalsbericht einem Plus von 1,3 % drittstärkster TecDax-Titel. Norma verloren nach den Zahlen 4,2 %.Bilfinger gaben um weitere 2,7 % auf 53,55 Euro nach. Die DZ Bank stufte die Aktie mit einem von 80 auf 55 Euro gesenkten Kursziel von “Kaufen” auf “Halten” zurück. Außerdem reduzierte sie ihre Ergebnisschätzungen für die Jahre 2014 bis 2016 von 5,24 auf 4,63, von 5,58 auf 5,19 und von 6,04 auf 5,64 Euro je Aktie. Die zweite Gewinnwarnung verspiele viel Vertrauen. Der Rücktritt von CEO Roland Koch sei ein logischer Schritt. Herbert Bodner als Nachfolger, der vor Koch 11,5 Jahre lang CEO des Unternehmens gewesen sei, sei positiv, da die Einarbeitungszeit vermutlich kurz ausfallen werde. “Dennoch dürfte es u. E. dauern, das Vertrauen zurückzugewinnen. Kurzfristig erwarten wir keine Nachfrageerholung durch die starken Investitionsverschiebungen bei Kunden (insbesondere im Segment Power).”