ku Frankfurt – Trotz der spürbaren Zurückhaltung der Anleger vor der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am heutigen Donnerstag gab es am europäischen Aktienmarkt am Mittwoch überwiegend Kursgewinne. Der Dax legte um 0,6 % auf 10 753 Punkte zu. Er nimmt damit wieder Kurs auf sein Jahreshoch von 10 802 Punkten. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 0,7 % auf 3 092 Zähler. Die Anleger erhoffen sich von der EZB eine Ausweitung ihres laufenden Anleihekaufprogramms zur Stützung der Konjunktur.Sehr schwach zeigten sich im Dax Lufthansa mit einem Minus von 1,9 % auf 10,59 Euro. Die Analysten der Deutschen Bank haben den Titel von “Hold” auf “Sell” abgestuft und das Kursziel von 9,20 Euro auf 9 Euro gekürzt. Sie sind der Ansicht, dass 2017 ein kritisches Jahr für die Airline wird, zumal die Tochter Eurowings ihre Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellen müsse.Ebenfalls unter Druck gerieten Eon (-2,3 % auf 8,22 Euro). Die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs haben ihre Kaufempfehlung für den Titel zurückgenommen und stufen ihn nun lediglich noch mit “Neutral” ein. Als Kursziel halten sie nun 9,50 Euro für angemessen, nach bisher 10,20 Euro je Aktie.Volkswagen-Vorzüge rückten um 1,4 % auf 126,75 Euro vor. Der Wolfsburger Autokonzern hat mit dem chinesischen Wettbewerber Anhui Jianghuai Automobile eine Zusammenarbeit im Bereich Elektromobilität vereinbart. Die beiden Konzerne wollen gemeinsam reine Elektroautos entwickeln und verkaufen. Bislang ist eine Absichtserklärung unterzeichnet worden, eine verbindliche Vereinbarung soll in den nächsten Monaten folgen. Das chinesische Unternehmen zählt zu den größten Herstellern von Elektroautos in China.Im MDax zeigten sich Kion mit einem Aufschlag von 2,7 % auf 54,05 Euro fest. Die Aktienexperten der US-Großbank Citigroup haben den Titel in einer Erstbeurteilung zum Kauf empfohlen. Als Kursziel nennen sie 64 Euro. Kion werde davon profitieren, dass angesichts des E-Commerce-Booms die Nachfrage nach Lagerautomationslösungen gestiegen sei, glauben die Analysten.Bei den Anlegern kam gut an, dass sich die schweizerische Großbank Credit Suisse (+ 1,6 % auf 12,99 sfr) von dem Chef ihrer Handelssparte trennt. Anstelle von Tim O’Hara werde diesen Posten nun der Risikomanager Brian Chin einnehmen, teilte das Institut mit. Credit Suisse hatte zuletzt wegen hoher Verluste in der Handelssparte ein Minus ausgewiesen, war im zweiten Quartal jedoch in die Gewinnzone zurückgekehrt. Unter starken Verkaufsdruck gerieten die Titel des finnischen Spezialisten für Konsumentenkredite Ferratum. Der Kurs der Aktie stürzte um 12,1 % auf 18,90 Euro ab. Der von dem Unternehmen präsentierte Ausblick für das laufende und das kommende Jahr hat am Markt enttäuscht. Viele Anleger hatten sich mehr erhofft.