Aktienmärkte

Dax pirscht sich an sein Allzeithoch heran

Der deutsche Leitindex nähert sich seinem Allzeithoch. Eine Flut an Quartalszahlen wurde an den Aktienmärkten sehr unterschiedlich aufgenommen.

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Infineon-Titel mit Kurssprung – Teamviewer abgestraft

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit vier Wochen geklettert und hat sich damit seinem Rekordhoch von Anfang April ein gutes Stück weit genähert. Bis Handelsschluss gewann das Börsenbarometer 1,4% auf 18.430 Zähler. Das Allzeithoch liegt bei 18.567 Punkten. Der MDax ging bei 26.561 Zählern quasi unverändert aus dem Handel, der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 1,2% auf 5.016 Punkte.

Einzeltitel wurden vorwiegend von der Flut an Quartalszahlen bewegt. Im Dax setzten sich Infineon trotz einer durchwachsenen Bilanz mit einem Plus von 12,9% auf 36,39 Euro an die Spitze. Bei dem Chipkonzern war die erneute Senkung der Prognose für das laufende Jahr von den Märkten bereits eingepreist worden. Analyst Janardan Menon von Jefferies Research sprach am Dienstag angesichts der längerfristigen Perspektive von einer Kaufgelegenheit. Der Umsatz im zweiten Quartal habe Erwartungen und Prognose übertroffen. Die guten Aussichten auf strukturelles Wachstum hätten sich nicht geändert, betonten auch Stifel-Analysten.

Zalando im Aufwind

Auch das Zahlenwerk von Zalando wurde von Anlegern positiv aufgenommen. Trotz einer dürftigen Umsatzentwicklung im ersten Quartal legte die Aktie 8,5% auf 26,51 Euro zu. Positive Stimmen gab es zum operativen Ergebnis.

Mehr Schatten als Licht lasen die Märkte dagegen aus der Bilanz von Siemens Healthineers. Richard Felton von der Investmentbank Goldman Sachs analysierte, dass Umsatz und operatives Ergebnis des Medizintechnik-Herstellers die Erwartungen leicht verfehlt hätten. Die Aktie sackte um 0,9% auf 52 Euro ab und notierte zeitweise auf dem niedrigsten Niveau seit November.

Auch im MDax überwogen bei den Quartalszahlen die Enttäuschungen. Die Titel von FMC verloren 5,5% auf 37,43 Euro. Zwar hielt die UBS das Quartalsergebnis des Dialysekonzerns vor dem Hintergrund relativ hoher Erwartungen für zufriedenstellend, der zuletzt gute Kursverlauf forderte aber seinen Tribut. Seit Anfang April hatte die Aktie bis zu 17% zugelegt.

Teamviewer schwächer

Fundamentale Gründe gab es dagegen für die Abschläge bei Teamviewer (−8,1% auf 11,45 Euro). Der Fernwartungssoftwarespezialist verfehlte laut dem RBC-Experten Wassachon Udomsilpa mit seinen in Rechnung gestellten Umsätzen die Konsensschätzung. Auch die Zahlen von Jungheinrich enttäuschten am Markt. Die Aktie verlor 3,6% auf 34,56 Euro.

Im SDax überwogen bei größeren Kursausschlägen dagegen klar die Gewinner: Schaeffler hat in einem schwierigen Umfeld deutlich mehr Gewinn als von Experten erwartet gemacht. Die Aktie verteuerte sich um satte 13,7% auf 6,41 Euro. Das half auch den Titeln der Tochter Vitesco (+13,4% auf 72,15 Euro).

Dritter großer Gewinner im SDax waren die Papiere von Varta, bei denen sich die Erholung der vergangenen Tage mit einem weiteren Kurssprung um 14,4% auf 12,11 Euro fortsetzte. Der Batteriekonzern muss seinen Platz im SDax allerdings vorerst räumen.

Einen Kurssprung um 7,6% auf 26,79 Schweizer Franken legte die Großbank UBS hin. Der Gewinn des weltweit größten Vermögensverwalters für Reiche und Superreiche lag im ersten Quartal mit 1,8 Mrd. Dollar fast dreimal so hoch, wie Analysten geschätzt hatten.