Bei sommerlich ruhigem Geschäft haben sich die europäischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn freundlich präsentiert. Zwar ist die Investitionsbereitschaft derzeit gering, aber eben auch die Abgabebereitschaft, zumindest sofern Unternehmen nicht mit schlechten Zahlen oder einem abgeschwächten Ausblick daherkommen. Der Dax gewann 0,5% auf 15.673 Punkte. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,5% auf 4.257 Zähler.

Die Konjunktur in der Eurozone verliert zunehmend an Boden. So fiel der Sentix-Konjunkturindex zum dritten Mal in Folge und notiert auf dem tiefsten Stand seit November 2022. „Lage und Erwartungen sind schwach“, stellen Manfred Hübner und Patrick Hussy von Sentix fest. „Besonders dramatisch bleibt die Lage in der größten Volkswirtschaft Eurolands, Deutschland.“ Nicht zuletzt ob der sich verstärkenden konjunkturellen Schwäche fürchten viele Investoren einen Kursrutsch von Dax und Euro Stoxx 50. Doch noch halten sich die beiden Aktienindizes.

Bei Bayer kamen zum wiederholten Male Gerüchte über eine Abspaltung von Cropscience via IPO auf. Daraufhin gewann die Bayer-Aktie 1,6% auf 49,54 Euro. Analyst Peter Spengler von der DZ Bank empfiehlt Bayer mit einem Kursziel von 66 Euro zum Kauf. Gerüchte über eine Abspaltung von Cropscience gebe es schon lange. Spengler wörtlich: „Über den Wahrheitsgehalt dieses neuen Gerüchts können wir keine Aussage treffen.“ Rheinmetall profitierten von einem Großauftrag durch die Bundeswehr und die niederländischen Streitkräfte. Daraufhin legte die Rheinmetall-Aktie 2,9% auf 249,30 Euro zu und war damit auch der Gewinner im Dax. Im MDax gewannen Hensoldt 3% auf 30,90 Euro.

Die Deutsche Bank ist der Meinung, dass die Stars und die drei Sterne bei Adidas wieder aufleuchten und sieht bei dem Sportartikelkonzern eine der aufregendsten Turnaround-Stories in der europäischen Konsumgüterindustrie. Vor diesem Hintergrund haben die Analysten der Deutschen Bank das Kursziel für die Aktie von 190 auf 220 Euro angehoben. Die Adidas-Aktie verbesserte sich um 0,4% auf 167,34 Euro.

Evonik hat ad hoc die vorläufigen Kennzahlen für das zweite Quartal bekannt gegeben und den Ausblick für das Gesamtjahr 2023 nach unten angepasst. Infolge der Gewinnwarnung ermäßigte sich die Aktie um 1,1% auf 17,55 Euro. Aufgrund einer Herabstufung durch die Analysten von Hauck Aufhäuser fiel die Aktie der Norma Group um 2,6% auf 16 Euro.

Im SDax erholten sich Suse um 6,9% auf 11,08 Euro. Drägerwerk-Vorzüge profitierten von einer Kaufempfehlung und gewannen 6% auf 46,75 Euro. Im Immobiliensektor musste DIC Asset die Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten anpassen. Dabei verwies die Gesellschaft auf die signifikant gestiegenen Zinskosten sowie die wider Erwarten ausgebliebene Normalisierung der Transaktionsaktivitäten. Die DIC-Asset-Aktie büßte 6,8% auf 4,95 Euro ein.