Dax zum Mittag mit nur zaghaftem Plus
Nach seiner bereits starken Jahresendrally zeigt sich der Dax am Dienstag nur wenig dynamisch. Schwache Börsen in Asien bringen etwas Gegenwind. Zum Mittag verzeichnete der deutsche Leitindex ein Plus von 0,1% auf 16.425 Punkte. Das Rekordhoch bei rund 16.529 Punkten bleibt in Sichtweite.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen zog um 0,2% auf 26.411 Zähler an. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chip-Index der Eurozone kletterte um 0,2% auf 4.422 Punkten.
Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sprach von zwei Welten: Während der Dax sich in Nähe des Rekordhochs befinde, gehe es für chinesische Aktien und den Ölpreis derzeit nur nach unten. "In diesem Spannungsfeld befinden sich Anleger, die über Gewinnmitnahmen nachdenken und jene, die noch einsteigen wollen, aber mit ansehen müssen, dass die Kurse nicht nennenswert zurückkommen." Insgesamt sei es schwieriger geworden, noch überzeugende neue Gründe für weitere Käufe auf diesem hohen Kursniveau zu finden.
In China würden positivere Wirtschaftsdaten indes von den Anlegern verschmäht, so Altmann mit Blick auf den erneut gestiegenen Einkaufsmanagerindex für den zunehmend wichtiger werdenden Dienstleistungssektor. Denn gute Nachrichten machten geldpolitische und wirtschaftspolitische Unterstützungen weniger wahrscheinlich. Die Folge sei ein Jahrestief im Hang Seng China Enterprise Index – nach 28% Korrektur vom Jahreshöchststand.
Asiatische Märkte im Minus
Gedämpfte Erwartungen auf eine US-Zinssenkung im Vorfeld des anstehenden US-Arbeitsmarktberichts drücken die asiatischen Märkte am Dienstag ins Minus. Ein nächtlicher Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen und ein Ausverkauf bei Advantest und anderen Chipwerten schickten den 225 Werte umfassenden Nikkei-Index auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. Er fiel um 1,4% auf 32.776 Punkte.
Die prozentual größten Verlierer im Nikkei kamen aus dem Chipsektor: Advantest büßte 6,2% ein, Tokyo Electron gab 4% nach und Screen Holdings rutschte um 5,3% ab. Renesas Electronics verlor 5,2%. Der breiter gefasste Topix verzeichnete ein Minus von 0,8% und notierte bei 2.343 Punkten. Der geringere Rückgang des Topix im Vergleich zum Nikkei spiegele die reale Marktlage wider, sagte Naoki Fujiwara von Shinkin Asset.
Die Börse in Schanghai verlor gemessen am Shanghai Composite 1,7%. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen, der CSI 300 verlor 1,9%.
US-Arbeitsmarktdaten erwartet
Im Laufe des Dienstags werden die Arbeitsmarktdaten zu den offenen Stellen in den USA erwartet und am Freitag die allgemeinen Einstellungszahlen, die im vergangenen Monat Anzeichen einer Verlangsamung auf dem Arbeitsmarkt zeigten. "Es ist verständlich, dass der Markt die jüngste Verbesserung der Inflation und die schwächeren Arbeitsmarktdaten für Oktober begrüßt hat, aber die starke Dynamik der Wirtschaft bleibt bestehen", so die Analysten der ANZ in einer Mitteilung an ihre Kunden. "Wir gehen daher davon aus, dass die US-Notenbank (Fed) ihre expansive Geldpolitik beibehalten wird, obwohl sie durch die jüngste Verbesserung der Inflation ermutigt wurde."
Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 147,03 Yen. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,8731 Franken. Parallel dazu gab der Euro um 0,1% auf 1,0832 Dollar nach und notierte kaum verändert bei 0,9459 Franken. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2633 Dollar.
Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude, der zuletzt deutlich unter Druck geraten war, erholte sich leicht um 0,8% auf 78,66 Dollar je Barrel. Am Markt gibt es nach wie vor Sorgen hinsichtlich der Entwicklung der globalen Nachfrage.