Der deutsche Leitindex ist am Donnerstag kurzzeitig unter die runde Marke von 15.000 Punkten abgerutscht. Ein Test des Anfang Oktober markierten Tiefs seit Ende März blieb aber ebenso aus wie eine Erholung. Der Dax ging mit einem Abschlag von 0,3% bei 15.045 Zählern aus dem Handel. Auch der Euro Stoxx 50 (−0,4% auf 4.090 Punkte) notierte schwächer.

Die Aktienmärkte wurden weiter vom Nahost-Krieg und von dem unklaren Zinskurs der Fed belastet. Auch die steigenden Kapitalmarktzinsen übten Druck auf den Aktienmarkt aus. Am Donnerstag erreichte die Rendite der viel beachteten US-Anleihe im zehnjährigen Laufzeitbereich fast 5%.

Einzeltitel konnten aber auch am Donnerstag punkten: So legte Dax-Schwergewicht SAP, das seinen operativen Gewinn im dritten Quartal überraschend stark steigern konnte, deutlich um 5,1% auf 127,28 Euro zu. Auch bei Merck soll es nach der 2023 erwarteten Wachstumsdelle im kommenden Jahr wieder aufwärtsgehen. Die Anleger honorierten den Optimismus am Kapitalmarkttag mit einem Aufschlag von 3,1% auf 150,05 Euro. Etwas erholt zeigten sich außerdem die Titel von Sartorius, die nach einer Gewinnwarnung am vergangenen Freitag in den letzten Tagen mit einem Minus von 18% ordentlich abgestraft worden waren. Am Donnerstag gewannen die Papiere bis Handelsschluss 1,3% auf 257,50 Euro, Im Tagesverlauf hatte die Aktie zeitweise aber auch mit 8% im Plus notiert.

Unterdessen hat sich der Anstieg der Ölpreise abgebremst. Die Angst vor Versorgungsengpässen hatte die Preise am Mittwoch um mehr als 2% in die Höhe getrieben. Am Donnerstag verbilligten sich die Nordsee-Ölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI dann wieder um jeweils knapp 1%.