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Dax rutscht unter Juni-Tief

Der deutsche Leitindex ist am Donnerstag kräftig abgerutscht. Doch zumindest in der zweiten und dritten Börsenreihe gab es auch einige Gewinner.

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Dax rutscht unter Juni-Tief

US-Arbeitsmarktdaten belasten Leitindex – Linux-Spezialist Suse stürzt ab

tom Frankfurt

Nicht viel zu gewinnen gab es für Dax-Anleger bisher im Juli. Am Donnerstag beschleunigte der Leitindex die Talfahrt der vergangenen Tage sogar noch und fiel um 2,6% auf 15.529 Zähler und damit unter sein Juni-Tief.  

Auch MDax (–2,6% auf 26.708 Punkte) und EuroStoxx (–2,9% auf 4.223 Punkte) schlossen am Donnerstag tief in den roten Zahlen. Belastet wurden die Märkte von der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA, wo die Währungshüter noch Luft nach oben sehen und sich durch unerwartet starke Arbeitsmarktdaten bestätigt fühlen dürften. Zum anderen trübten der Handelsstreit zwischen den USA und China und Rohstoff-Exportbeschränkungen der Chinesen die Laune der Anleger.

Redcare Pharmacy überzeugt

Darunter hatten wie bereits am Mittwoch Infineon zu leiden. Der Chiphersteller ist zur Produktion auf diese Rohstoffe angewiesen und fiel um 4,1% auf 35,17 Euro. In einem schwachen Marktumfeld konnte kein einziges Dax-Unternehmen einen Aufschlag verbuchen. Nach Gewinnmitnahmen waren Adidas mit schwächster Index-Wert. Der Sportartikelhersteller verlor 5,6% auf 164,74 Euro.

Im MDax gab es neben vielen Verlierern auch einige Gewinner: Redcare Pharmacy konnten Börsianer mit ihren Quartalszahlen überzeugen und sprangen zeitweise auf ein Hoch seit Juni 2022. Die Aktie ging mit einem Plus von 7,1% bei 105 Euro aus dem Handel und ist der größte Gewinner im MDax seit dem Jahreswechsel, seitdem sie bereits mehr als 130 Prozent zugelegt hat. Weniger gut kamen die Zahlen von Gerresheimer an. Nach anfänglichen Abschlägen notierte die Aktie erst fester, ging aber mit einem Minus von 1,4% bei 103,50 Euro aus dem Handel.

Mit größter Gewinner im SDax waren die Papiere von Südzucker. Den Quartalsbericht mit höheren Jahreszielen belohnten Anleger mit einem Plus von 3,4% auf 17,13 Euro. Am anderen Index-Ende fanden sich Suse wieder. Der Linux-Spezialist hatte eine im Mai gesendete Gewinnwarnung bestätigt und wurde mit einem Minus von 14,9% auf 10,65 Euro abgestraft. Nach den jüngsten Veränderungen im Management fehlt Anlegern noch eine klare Strategie, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. Im laufenden Jahr hat die Aktie bereits mehr als ein Drittel an Wert eingebüßt.

Abschwung belastet Nemetschek

Der Abschwung in der Baubranche belastete die Unternehmen aus der Branche, vor allem Heidelberg Materials und Nemetschek. Nach Abstufungen durch Analysten verloren Heidelberg Materials 4,9% auf 70,20 Euro und Nemetschek 5,4% auf 60,40 Euro.