Aktienmärkte

Dax sackt vor Fed-Sitzung weiter ab

In einem von Unsicherheiten geprägten Umfeld hat der deutsche Leitindex auch am Dienstag Federn gelassen. Aufwärts ging es für die Titel eines Leverkusener Konzerns, um den es neue Spekulationen gab.

Dax sackt vor Fed-Sitzung weiter ab

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Dax sackt vor Fed-Sitzung
weiter ab

Spekulationen treiben Covestro-Aktie – Nvidia überholt Apple

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex ist am zweiten Tag nach der Europawahl und am Tag vor der Sitzung der Fed und vor der Veröffentlichung neuer US-Inflationszahlen erneut auf Tauchstation gegangen. Nach Montag fiel das Börsenbarometer auch am Dienstag zeitweise auf ein Fünfwochentief. Aus dem Handel ging der Dax nach anfänglichen Gewinnen mit einem Abschlag von 0,7% bei 18.370 Zählern. Der MDax verlor sogar 1,1% auf 26.457 Punkte, der Euro Stoxx 50 gab 1% auf 4.965 Punkte ab.

Eine Zinssenkung ist von der Fed am Mittwoch nicht zu erwarten. Dennoch herrscht Unsicherheit an den Märkten über den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbank. Jüngste Arbeitsmarktdaten sind stark ausgefallen, so dass sich die Anzeichen mehren, dass die Fed mit ihrer Zinssenkung noch eine Weile warten könnte. Daher schwenkten die Aktienmärkte auf einen Konsolidierungskurs ein.

Unsicherheit herrschte auch wegen der angekündigten Neuwahlen in Frankreich. Vor allem die Aktien aus dem Bankensektor litten unter der politisch brisanten Lage jenseits des Rheins. Die Titel der französischen Großbanken Société Générale und BNP Paribas büßten bis zu 5% ein. Im Dax fanden sich die Papiere der Commerzbank (−3,3% auf 14,84 Euro) und der Deutschen Bank (−3,2% auf 14,80 Euro) am Indexende wieder.

Positiv stachen unter den Einzelwerten im Dax die Titel von Covestro heraus. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf zwei Händler, dass der Leverkusener Konzern kurz davor stehe, dem staatlichen Ölkonzern Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) Zugang zu einer eingehenden Due Diligence zu gewähren. Auch Reuters und dpa-afx berichten von Fortschritten bei den Übernahmegesprächen. Der Ölkonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte bereits vor rund einem Jahr Interesse an Covestro bekundet. „Wir kommentieren keine Marktgerüchte“, teilte das Unternehmen selbst mit. Dennoch kletterten die Papiere um bis zu 8% auf den höchsten Stand seit rund zwei Monaten und gingen mit einem Plus von 7,1% bei 51,96 Euro aus dem Handel.

Aufwärts ging es auch für die Aktien der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck und Koenig & Bauer. Letztere zogen bei der Nachlese der Fachmesse Drupa ein positives Auftragsfazit. Auch beim Wettbewerber aus Heidelberg führten viele Bestellungen auf der Messe offenbar zu einer Erholung des Auftragseingangs, wie der Konzern bei der Verkündung der Jahreszahlen verdeutlichte. Die Papiere von Koenig & Bauer verteuerten sich um 0,7% auf 13,96 Euro, die von Heidelberger Druck gewannen 3,8% auf 1,20 Euro.

Daneben kletterten die Titel von Ceconomy um 4,6% auf 3,32 Euro, nachdem die HSBC das Ziel für die Aktie auf 3,20 Euro angehoben hatte. Größere Ausschläge gab es auch bei Hapag-Lloyd, deren Titel im Sog hoher Kursverluste großer asiatischer Reedereien um 9,1% auf 162,90 Euro absackten.

In Paris sorgte der Zuschlag für das Restrukturierungspaket seines Großaktionärs David Layani für eine Talfahrt bei der Aktie des hoch verschuldeten IT-Konzerns Atos. Die Umstrukturierung des Schuldenbergs geht mit einer massiven Verwässerung der Anteile der bisherigen Eigner einher. Die Titel büßten in der Spitze mehr als 16% ein und haben seit Jahresbeginn über 80% an Wert verloren. Bei Handelsschluss standen Atos 15,1% tiefer bei 0,97 Euro.

Im Dow Jones in New York reagierten Anleger enttäuscht auf die lang erwartete KI-Offensive von Apple. Die Aktie fiel am ersten Handelstag der Woche um 1,9% an das Indexende. Damit fiel Apple bei der Marktkapitalisierung hinter den Chiphersteller Nvidia auf Platz drei zurück. Platzhirsch bleibt Microsoft. Nvidia hatte zum Wochenbeginn den angekündigten Aktiensplit im Verhältnis 1:10 vollzogen. Die Titel legten daraufhin etwas zu.