Märkte am Mittag

Inflationsdaten belasten Dax

Der deutsche Leitindex ist mit Verlusten in den Tag gestartet, nachdem Inflationsdaten aus der Eurozone höher als erwartet ausfielen. Unter Druck standen die Titel von Großbanken.

Inflationsdaten belasten Dax

Märkte am Mittag

Inflationsdaten belasten Dax

Nach dem Anstieg der Inflation in der Euro-Zone im Mai zeigen sich die Börsenanleger zurückhaltend.  Der Leitindex Dax lag am Freitag gegen Mittag bei 18.470 Punkten moderat im Minus. Am Vortag hatte der Dax zunächst den tiefsten Stand seit mehr als drei Wochen ausgelotet, die Verluste anschließend aber wieder wettgemacht. Der MDax sank am Freitag um 0,6% auf 26.654 Punkte. Der Euro Stoxx 50 trat auf der Stelle.

Die Verbraucherpreise stiegen in der 20-Länder-Gemeinschaft im Mai um 2,6% binnen Jahresfrist. Volkswirte hatten mit 2,5% gerechnet. Noch im April hatte die Rate bei 2,4% gelegen. Obwohl der Anstieg etwas stärker ausfiel als erwartet, gilt eine Zinswende der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche dennoch als wahrscheinlich. „Zum einen sind maßgebliche Basiseffekte bei Energiegütern für die stärker steigenden Preise mitverantwortlich, zum anderen haben die Ratsmitglieder bereits in großer Übereinstimmung deutlich gemacht, dass die EZB zunehmendes Vertrauen in den mittelfristigen Rückgang der Inflation hat" erläuterte Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Es bleibt aber spannend, wie es nach dem Sommer mit den Zinsen weitergeht. Für weitere Lockerungsschritte wird die EZB in den Daten vor allem ein Abklingen des Preisdrucks bei den Dienstleistungen sehen wollen.“

Warten auf US-Daten

Am Nachmittag könnten Inflationsdaten aus den USA neue Hinweise auf die US-Geldpolitik geben und auch die Kurse bewegen. Einige zweifeln inzwischen an den lange schon sicher geglaubten Zinssenkungen in den USA.

Trotz des jüngsten Rückschlags von seinem Rekordhoch bei 18.892 Punkten hat sich die alte Börsenregel „Sell in may and go away“ nicht bewährt. Mit einem Plus von rund 3% war der Mai ein guter Monat. Zwischenzeitlich hatte der Dax über 5% zugelegt, bevor sich die Zinssorgen der Anleger wieder stärker bemerkbar machten.

Großbanken schwächer

Im Dax waren die Aktien der Deutschen Bank der größte Verlierer mit minus 2%. Das Geldhaus rechnet im laufenden Quartal überraschend mit einem schwächeren Ergebnis im Handel mit Anleihen und Währungen. Papiere der Commerzbank verloren 1,2%.

Siemens Energy verloren knapp 2%, nachdem sie im frühen Handel noch zulegen konnten. Der Kurs des Elektrotechnikkonzerns hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Hier nehmen Anleger immer mal wieder Kursgewinne mit.

Unter den Nebenwerten verloren Carl Zeiss Meditec 2,5%. Die Bank J.P. Morgan ist kurzfristig besonders skeptisch für die Papiere des Technologieunternehmens und setzte sie in einer Branchenstudie auf die „Negative Catalyst Watch“. Die zuletzt starke Leistung von Rivalen könne ein Zeichen für Marktanteilsverluste sein, hieß es. Daher bestehe ein Risiko, dass Carl Zeiss seine Jahresprognose senkt. Auch die Unsicherheit rund um den Ausblick für 2025 werde derzeit unterschätzt.

Synlab ziehen an

Aktien von Synlab zogen um gut 4% an. Der Investor und Mehrheitsaktionär Cinven hat den übrigen Anteilseignern ein Kaufangebot unterbreitet und will den Labordienstleister von der Börse nehmen.

In London setzte ein Rücktritt des Finanzchefs der Aktie der Dubliner Glücksspielfirma Flutter Entertainment zu. Die Anteilsscheine des weltgrößten Anbieters von Online-Sportwetten verloren gut 5%. Finanzchef Paul Edgecliffe-Johnson verlasse Flutter mit sofortiger Wirkung, teilte das Unternehmen mit.