Dax setzt Rekordjagd fort
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Dax setzt Rekordjagd fort
Siemens Energy stehen unter Druck – Heineken deutlich schwächer
tom Frankfurt
Auch am Montag hat sich der deutsche Leitindex zunächst weiter in Rekordlaune gezeigt und ein Allzeithoch bei knapp 16.529 Punkten markiert. Anschließend legte der Dax aber eine Verschnaufpause ein und ging quasi unverändert (–0,1%) bei 16.447 Zählern aus dem Handel. MDax (+0,5% auf 28.837 Punkte) und Euro Stoxx 50(+0,1% auf 4.471 Zähler) verbuchten dagegen leichte Aufschläge. Erst am Freitag war der Leitindex auf ein Rekordhoch von 16.490 Punkten geklettert.
Angetrieben wurde der deutsche Aktienmarkt von positiven Vorgaben aus Asien, wo chinesische Konjunkturdaten besser als erwartet ausfielen, und von der Hoffnung der Anleger, dass nach den jüngsten Leitzinsanhebungen von Fed und EZB nun der Zinsgipfel erreicht ist. Gesunkene Importpreise in Deutschland und ein Rückgang der Inflationsdaten in der Eurozone untermauerten diese Erwartung. In China sorgten zudem Maßnahmen der Regierung zur Ankurbelung des Konsums im Automobil-, Immobilien- und Dienstleistungssektor für Auftrieb. Charttechnisch stehen die Signale für den Dax damit auf Grün, mit dem neuen Hoch sei der Aufwärtsimpuls bestätigt worden, so Analysten.
Doch neben vielen Gewinnern gab es am Montag auch einige Verlierer: Die Papiere von Siemens Energy notierten nach neuen Negativschlagzeilen zur Windkraftsparte mit einem Minus von 2,6% bei 15,39 Euro am Dax-Ende. Im Zusammenhang mit Mängeln an einer neuen Windturbine des Energiekonzerns kann es möglicherweise zu Auslieferungsverzögerungen kommen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Sollten verborgene Designfehler entdeckt werden, könnten die Reparaturkosten auf mehr als die bislang bekannte Summe von über 1 Mrd. Euro steigen.
Im MDax sorgten Quartalszahlen für Bewegung: Beim Bausoftwareanbieter Nemetschek ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) etwas stärker als erwartet zurück, und auch die Umsatzdynamik ließ im Vergleich zum Jahresauftakt nach. Das Unternehmen leidet unter der Konjunkturflaute und bekommt die Umstellung vom Lizenzgeschäft mit hohen Einmalbeträgen hin zu Abonnements mit laufender Zahlung zu spüren. Anleger quittierten das zunächst mit einem Abschlag von über 2%, die Aktie konnte sich im Laufe des Tages aber erholen und ging mit einem Plus von 1,2% bei 66,24 Euro aus dem Handel.
Deutliche Abschläge gab es dagegen für Koenig & Bauer. Nach einer doppelten Abstufung durch Hauck Aufhäuser Investment Banking gab die Aktie des Druckmaschinenherstellers 3,8% auf 17,46 Euro nach. Der Auftragseingang sei im zweiten Quartal massiv gesunken, begründete das Haus die neue Einschätzung. Klare Impulse für eine Erholung im zweiten Halbjahr gebe es nicht.
Deutlich schwächer notierten auch Heineken. Die Anteilscheine des weltweit zweitgrößten Brauereikonzerns büßten 8% auf 89,14 Euro ein. Heineken hat ihre Gewinnprognose für 2023 wegen der schrumpfenden Nachfrage gesenkt.