Dax nimmt Kurs auf 22.000 Punkte
Finanzmärkte
Dax nimmt Kurs auf 22.000 Punkte
Gold mit mehr als 2.800 Dollar so teuer wie noch nie – EU-Gaspreise legen weiter zu
ku Frankfurt
Der Dax hat am Freitag seine Rekordserie fortgesetzt. Er kletterte bis auf 21.800,52 Punkte, um den Handel später mit 21.732 Punkten in etwa auf Vortagsstand zu beenden. Der Dax bewegt sich damit in Trippelschritten, aber stetig vorwärts. Erwartet wird, dass nun auch in Kürze die nächste runde Marke von 22.000 Punkten erreicht wird. Damit ist der Monat Januar mit einem Anstieg von bisher etwas mehr als 9% ein äußerst erfolgreicher Jahresauftakt nach einem bereits sehr positiv verlaufenen Jahr 2024. Auf Sicht von zwölf Monaten hat der Dax bislang mehr als 28% hinzugewonnen. Damit lässt er beispielsweise den amerikanischen Benchmark-Index S&P 500 mit einem Zuwachs von nur rund 23% hinter sich. Allerdings ist der S&P 500 deutlich höher bewertet als der Dax, der wiederum im Gegensatz zu praktisch allen anderen großen Aktienindizes weltweit die Dividenden mit einbezieht. Selbst der technologielastige Nasdaq 500 mit 27% schneidet auf Sicht von zwölf Monaten etwas schlechter ab als der Dax.
Ein weiteres Rekordhoch erreichte auch der marktbreite Stoxx 600. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chip-Index der Eurozone befindet sich hingegen nach wie vor unterhalb seines Rekordhochs, das er im Rahmen des Überschwangs der Dotcom-Bubble Anfang 2000 mit knapp unter 5.500 Zählern markiert hatte.
Fest zeigten sich am Freitag Siemens Energy mit einem Plus von rund 2%. Die Aktie nimmt damit wieder Kurs auf ihr Rekordhoch vom 24. Januar, nachdem sie am Montag wegen der Sorge, dass chinesische KI-Modelle wie DeepSeek den amerikanischen den Rank ablaufen könnten, was die Nachfrage nach mehr Stromübertragungskapazitäten für KI-Rechenzentren in der westlichen Welt dämpfen würde, stark an Wert eingebüßt hatte. Diese Scharte, ein Tagesverlust von rund 20%, ist inzwischen aber bereits wieder ausgewetzt. Demgegenüber büßten Sixt am Freitag mehr als 3% ein. Es belastete eine Platzierung von Sixt-Stammaktien. In einem beschleunigten Verfahren wurden etwas mehr als 600.000 Anteile platziert, die offenbar von einem institutionellen Investor stammen.
Kurzer Schreck für Baywa-Aktionäre
Baywa stürzten kurzzeitig um rund 34% ab. Die Aktie fing sich aber schnell wieder und notierte zum Abend mit einem Minus von 4%. Nach dem fehlgeschlagenen Versuch einer Einigung mit einem großen Gläubiger im Rahmen der Sanierung soll diese nun mit Hilfe des Restrukturierungsgesetzes weiter vorangetrieben werden. Ein entsprechendes Verfahren vor dem Münchener Amtsgericht sei in die Wege geleitet worden, hieß es. Es wurde vom Unternehmen mitgeteilt, dass keine Kapitalherabsetzung und sonstige gesellschaftsrechtliche Maßnahmen geplant seien. Atoss Software verzeichneten derweil einen Anstieg von fast 2%. Der Software-Spezialist hat im vergangenen Jahr mehr verdient als erwartet.
Der Goldpreis kletterte erstmals über die Marke von 2.800 Dollar je Feinunze. Er erreichte kurzzeitig 2.817,23 Dollar. Händler sagten, die erneuten Drohungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump hinsichtlich umfassender Zölle sorgten dafür, dass sich Anleger in sichere Assets wie Gold zurückzögen. Allerdings heißt es auch, dass die chinesischen Notenbank People's Bank of China möglicherweise zur Vorbereitung des Handelskriegs mit den USA unter Trump deutlich mehr Edelmetall kauft als sie offiziell angibt. Nitesh Shah, Leiter des Research bei WisdomTree, rechnet damit, dass die Rally des Metalls weitergeht, solange es Unsicherheit hinsichtlich des Ausmaßes der kommenden US-Zölle gibt.
Ihre jüngsten Anstiege setzten die europäischen Gaspreise fort. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF wurde der Monatskontrakt zu 53,36 Euro je Megawattstunde gehandelt, ein Anstieg von 4% gegenüber Vortag. Seit der Sperrung des Transports russischen Erdgases über Pipeline zum 1. Januar durch die ukrainische Regierung hat sich Erdgas in der EU um rund 10 Euro je Megawattstunde verteuert.
Am Devisenmarkt verharrte der Euro mit 1,0390 Dollar auf Vortagsniveau. Die japanische Währung gab um 0,4% auf 154,91 Yen je Dollar nach. Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude war mit 76,87 Dollar je Barrel unverändert.