Dax setzt Talfahrt fort
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Dax setzt Talfahrt fort
China-Daten belasten Sportartikelhersteller – Schlechte Nachrichten für Solarbranche
tom Frankfurt
Auch den dritten Tag der Handelswoche hat der deutsche Leitindex mit Abschlägen beendet. Bis Handelsschluss gab der Dax am Mittwoch 0,8% auf 16.432 Zähler ab. Der MDax verlor 1,7% auf 25.250 Punkte. Der Euro Stoxx 50 notierte 1% leichter bei 4.403 Zählern.
Am Mittwoch lasteten neue Zweifel an raschen Zinssenkungen auf den Aktienmärkten. Die Rede von Fed-Gouverneur Christopher Waller am Dienstag deutete eher auf eine Zinssenkung im Mai oder Juni hin und nicht bereits im März, wie Marktteilnehmer gehofft hatten. Hinzu kamen auch noch enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China, wo die Wirtschaft im vierten Quartal mit einem BIP-Anstieg um 5,2% knapp die Erwartungen der Analysten verfehlte.
Die durchwachsenen Konjunkturdaten belasteten die Aktien von Sportartikelherstellern und Luxusgüterherstellern: Adidas verloren im Dax 3,8% auf 165,52 Euro, Konkurrent Puma im MDax 3,3% auf 43,49 Euro. Auch die Anteile von Hugo Boss gaben um 3,5% auf 57,78 Euro nach.
Im Dax blieben auch die Papiere von Zalando auf Talfahrt. Die Bank of America kassierte ihre Kaufempfehlung für die Papiere, die ein Allzeittief markierten und bis Handelsschluss 5,1% auf 16,32 Euro verloren. Zalando waren bereits 2023 schwächster Dax-Wert und haben seit Jahresbeginn weitere 23% eingebüßt.
Aufschläge verbuchte als einer von ganz wenigen Dax-Werten Munich Re. Eine Kaufempfehlung der Schweizer Bank UBS gab den Papieren Auftrieb. Das Jahresziel des Rückversicherers für das Nettoergebnis scheine vernünftig und könnte bereits einen Puffer für erwartete Leitzinssenkungen beinhalten. Die Aktie verteuerte sich um 2,6% auf 392,90 Euro.
Im Solarsektor verbreitete das drohende Aus für den deutschen Produktionsstandort der Firma Meyer Burger düstere Stimmung. Den Schweizern machen der starke Anstieg chinesischer Produktionsüberkapazitäten sowie US-Handelsbeschränkungen zu schaffen. Die Aktien des Solarausrüsters brachen in Zürich um 31,5% auf 0,09 sfr ein. Papiere des deutschen Rivalen SMA Solar büßten 8% auf 45,60 Euro ein. Auch Nordex verloren 6,1% auf 9,17 Euro, obwohl der Windanlagenbauer im vierten Quartal und auch im Gesamtjahr mehr Aufträge hereingeholt hat als noch ein Jahr zuvor. Abwärts ging es zudem für Wacker Chemie. Mit Oddo BHF kam eine weitere negative Analysten-Meinung zu den seit einigen Wochen bereits recht skeptischen Tönen anderer Banken dazu. Die Aktie verlor 4,4% auf 92,12 Euro.
Im SDax verloren Verbio 6,3% auf 19,67 Euro. Die Investmentbank Stifel blieb zwar bei ihrer Einstufung „Buy“, senkte das Kursziel aber auf 40 Euro ab. Die Hoffnung auf eine Preiserholung bei Bio-Treibstoffen müsse aufgegeben werden.