Nach zwei Tagen mit Verlusten von knapp 2% hat sich der deutsche Leitindex am Mittwoch gefangen und auf niedrigem Niveau stabilisiert. Bis Handelsschluss verlor der Dax 0,3% auf 15.217 Zähler. Auch MDax (−0,2% auf 25.629 Punkte) und Euro Stoxx 50 ( 0,1% auf 4.131 Punkte) zeigten sich kaum verändert.

Zwiespältige Signale kamen aus China: Einerseits profitierten die chinesischen Börsen von robusten Wirtschaftsdaten, bei denen es im August im Jahresvergleich eine deutliche Verbesserung gegeben hat. Andererseits sorgen die Turbulenzen rund um den Immobilienriesen Evergrande weiter für Sorgenfalten bei den Anlegern. Am Mittwoch schürte ein Bericht der Agentur Bloomberg, dem zufolge der Chef Hui Ka Yan unter polizeiliche Überwachung gestellt worden sei, weitere Zweifel am Fortbestand des weltweit am höchsten verschuldeten Immobilienentwicklers. Evergrande-Aktien büßten erneut rund 19% ein. Es sei sehr wahrscheinlich, dass das Unternehmen bei der Umschuldung scheitere, und bei negativem Eigenkapital könnte Evergrande in die Insolvenz gehen, teilten die Experten vom Broker UOB Kay Hian Reuters mit.

Die Aktienmärkte belastete auch die weiterhin hohe Inflation gepaart mit der Angst vor weiter steigenden Zinsen und den unsicheren Zukunftsaussichten für die Wirtschaft. Dies zeigten auch die GfK-Konsumforscher, die für Oktober einen Rückgang ihres Barometers um 0,9 auf minus 26,5 Punkte voraussagten und damit pessimistischer waren als erwartet.

Positive Nachrichten kamen dafür aus den USA: Wenige Tage vor einer drohenden Stilllegung der Regierungsgeschäfte schlug der Senat im Haushaltsstreit einen Kompromiss vor. Das würde die Finanzierung der Behörden zumindest bis zum 17. November garantieren und den bereits am Wochenende drohenden "Shutdown" abwenden.

Auf der Gewinnerseite stand am Mittwoch die Deutsche Bank. Die Zinswende treibt die Erträge der Branche in die Höhe. Die Aktie konnte ihre Vortagesgewinne ausbauen und stieg um 2,4% auf 10,34 Euro. Unter den Verlierern des Leitindex fanden sich dagegen die Aktien des Online-Modehändlers Zalando (−2% auf 21,19 Euro) wieder. Die Papiere sind auch auf Jahressicht der schwächste Wert im Index. Am Mittwoch belastete der negative Ausblick der Citigroup die Aktie.

Im MDax ging die rote Laterne an TAG Immobilien. Die britische Investmentbank HSBC gab ihre bisherige Kaufempfehlung für die Papiere des Immobilienkonzerns auf. Das kostete die Aktie 6,4% auf 9,28 Euro. Im SDax zogen die Papiere von KWS Saat um 5,5% auf 55,90 Euro an. Der Saatguthersteller übertraf die Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Auch der Ausblick überraschte positiv.