Märkte am Mittag

Zurückhaltung der Anleger drückt den Dax

Zum Mittag gibt der Dax deutlich nach. Wegen der geopolitischen Konflikte wollen viele Anleger nicht so recht ins Risiko gehen.

Zurückhaltung der Anleger drückt den Dax

Nach einer bereits leicht schwachen Start ist der Dax bis zur Mittag weiter abgerutscht und verzeichnete zuletzt ein Minus von 1% auf 15.271 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1% auf 4.157 Zähler. Am Markt hieß es, die Anleger seien am Vormittag aus risikoreicheren Positionen ausgestiegen, zum einen wegen der im Verlauf des Tages startenden amerikanischen Quartalssaison, aber vor allem auch wegen des bevorstehenden Wochenendes mit Blick auf die geopolitischen Risiken wie den neuen Nahostkrieg. Zudem betonten die Analysten der ING, es gebe auch weiterhin Zinssorgen, weil ein zusätzlicher Zinsschritt durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve nicht ausgeschlossen sei.

Im Tagesverlauf startet die Quartalssaison an der Wall Street. Unter anderem werden die großen amerikanischen Kreditinstitute J.P. Morgan, Citigroup und Wells Fargo ihre Zahlen vorlegen.

Einen Kurssturz von 11,5% auf 284,90 Euro verzeichnete der Laborausrüster Sartorius. Der Aktienkurs wird durch eine Gewinnwarnung beeinträchtigt. Das Unternehmen hat erneut seine Jahresziele gesenkt. Am Markt hieß es, Analysten hätten bereits mit einer Gewinnwarnung gerechnet, überrascht habe allerdings die ebenfalls angekündigte Überprüfung der mittelfristigen Unternehmensziele. Die Experten der US Bank J.P. Morgan rechnen nun nicht nur für 2023, sondern auch für die kommenden Jahre mit deutlich sinkenden Konsensschätzungen.

Nach dem kräftigen Anstieg des Vortrags, verursacht durch höher als erwartet ausgefallene amerikanische Inflationszahlen, zeigte sich der Greenback am Freitagmittag auf Vortagsniveau. Der Euro war mit 1,0522 Dollar praktisch unverändert. Die japanische Währung befestigte sich ganz leicht um 0,1% auf 149,63 Yen je Dollar. Damit hält sie sich aber nach wie vor in unmittelbarer Nähe der Marke von 150 Yen je Dollar auf, ab der nach Ansicht von vielen Marktteilnehmern mit Interventionen durch die japanische Notenbank zu rechnen ist. Das britische Pfund zog minimal um 0,1% auf 1,21815 Dollar an.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte kräftig zu. Er kletterte um 3,8% auf 89,26 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich sogar um 4% auf 86,26 Dollar. Die USA haben ihre Sanktionen gegen die schiffsgebundenen Exporte russischen Öls verschärft. Gegenwärtig exportiert Russland sein Öl zu Preisen deutlich oberhalb der von den westlichen Ländern verhängten Preisobergrenze von 60 Dollar je Barrel, die diese bisher nicht durchsetzen konnten.