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Dax startet mit Verlusten in die Woche

Massive Abschläge mussten am Montag Baywa-Aktionäre hinnehmen. Auch Luxus-Werte standen unter Druck. Dagegen waren Kryprowährungen wie der Bitcoin sehr gefragt.

Dax startet mit Verlusten in die Woche

Finanzmärkte

Dax startet mit Verlusten in die Woche

Baywa-Titel stürzen ab – Luxus-Werte unter Druck – Kryptowährungen im Aufwind

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex ist mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Zuvor war das Börsenbarometer auf ein Hoch seit Anfang Juni gestiegen. Da am Montag aber Anschlusskäufer fehlten und Gewinnmitnahmen einsetzten, gab der Dax 0,8% auf 18.591 Zähler nach. Auch der MDax verlor 0,8% auf 25.688 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1,2% auf 4.983 Zähler.

Das im Mai aufgestellte Allzeithoch bei 18.892 Zählern behält der deutsche Leitindex trotz der Verluste in Sichtweite. Nun wird es auf die in den kommenden Tagen startende Berichtssaison ankommen, ob die Bestmarke getestet werden kann. „Hier liegt die Messlatte für positive Überraschungen recht hoch“, heißt es allerdings im Märkte-Monitor der Privatbank Berenberg.

In den Fokus der Anleger rückten am ersten Handelstag nach dem Mordanschlag auf den amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump ganz unterschiedliche Branchen. Einig waren sich die meisten Analysten, dass Trump eher noch an Popularität zulegen dürfte und somit die Chancen auf seinen erneuten Einzug ins Weiße Haus deutlich gestiegen sind.

Gefragt waren in der Folge europäische Rüstungswerte. Anleger spekulierten darauf, dass sich die USA aus dem Ukraine-Konflikt ein Stück weit zurückziehen könnten, was dann von europäischen Ländern und Rüstungsunternehmen ausgeglichen werden müsste. Im Dax gewannen Rheinmetall 1,3% auf 515,40 Euro. Renk-Papiere gewann 4,4% auf 26,42 Euro.

Dagegen standen Titel aus dem Erneuerbare-Energie-Universum unter Druck. Trump gilt als Freund fossiler Energieträger. Im Dax zählten die Papiere von Siemens Energy (-4,9% auf 26,38 Euro) und von RWE Stämme (-3,4% auf 32,73 Euro) zu den größten Verlierern. Allerdings kommen die Titel von Siemens Energy seit Jahresbeginn immer noch auf ein stattliches Plus von 119%. Im MDax musste der Windkraft-Spezialist Nordex am Index-Ende die größten Verluste hinnehmen. Der Turbinenhersteller hatte im zweiten Quartal weniger Aufträge als im Jahr zuvor erhalten. Obwohl die US-Bank Citigroup die Auftragszahlen als besser als befürchtet bezeichnete, ging es für die Aktie um 4,6% auf 12,93 Euro nach unten.

Einen Kurseinbruch ganz anderen Ausmaßes mussten die Aktionäre von Baywa verkraften. Das Agrarhandels- und Energieunternehmen sieht wegen der erdrückenden Schuldenlast die Notwendigkeit, einen Sanierungsgutachter an Bord zu holen. Das Gutachten soll die „angespannte Finanzierungslage“ verbessern, wie das Unternehmen bereits am Freitagabend nach Börsenschluss mitteilte. Am Montag gab es dafür die Quittung von den Anlegern: Die Aktie schmierte um 28,5% auf 16,24 Euro ab. In diesem Jahr hat das SDax-Mitglied nun schon die Hälfte an Wert verloren.

Für Aufsehen sorgte am Montag auch der europäische Luxussektor. Die Aktien des britischen Modekonzerns Burberry und des Schweizer Uhrenanbieters Swatch rutschten nach enttäuschenden Quartalsberichten um 16,1 bzw. 9,8% ab. Enttäuschende Geschäftszahlen der Schweizer und eine gestrichene Dividende der Londoner aufgrund der massiv gesunkenen Nachfrage nach Luxusgütern in China zog auch andere Branchentitel mit ins Minus. So verlor die Aktie von Hugo Boss im MDax 2,9% auf 40,37 Euro.

Bitcoin legt deutlich zu

Ein klarer Aufwärtstrend zeichnete sich dagegen am Kryptomarkt ab. Die umsatzstärkste Cyberdevise, der Bitcoin, kletterte um mehr als 9% auf 62.745 Dollar. Andere Kryptowährungen wie Ethereum und Ripple gewannen sogar bis zu 13%. „Der ehemalige US-Präsident gilt in Anlegerkreisen als Befürworter der Krypto-Branche“, erläuterte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. „Anleger erhoffen sich aus seiner Rückkehr in das Weiße Haus ein Nachlassen des regulatorischen Gegenwinds in den USA.“