Index steht weiter unter Druck
Aktien
Dax steht weiter unter Druck
SAP und Merck KGaA können deutlich zulegen – Sartorius auf Erholungskurs
tom Frankfurt
Kurzzeitig ist der deutsche Leitindex am Donnerstag wieder unter die runde Marke von 15.000 Punkten, die er zuletzt Anfang Oktober unterschritten hatte, gefallen. In der Spitze verlor der Dax 0,7% auf 14.984 Zähler – damit summierten sich die Verluste in den vergangenen fünf Handelstagen auf über 2%. Aus dem Handel ging der Index mit einem Abschlag von 0,3% bei 15.045 Zählern. Der MDax verlor am Donnerstag 1,1% auf 24.437 Punkte. Der Euro Stoxx 50 schloss bei 4.090 Zählern 0,4% schwächer.
Der ungewisse Zinskurs der Fed und die Angst vor einer Eskalation des Nahost-Konflikts belasteten weiter die Stimmung. Mit Spannung warteten Börsianer auf eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell beim New Yorker Wirtschaftsclub am Abend, von der sie sich neue Hinweise für die künftige US-Zinspolitik erhoffen.
An der Dax-Spitze konnten SAP nach Quartalszahlen 5,1% auf 127,28 Euro zulegen. Der Softwarekonzern sieht sich nach deutlichen Zuwächsen vor allem im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft auf Kurs zu den Jahreszielen. Die Reaktionen am Markt fielen überwiegend positiv aus. Die Walldorfer hätten besser abgeschnitten als von ihm befürchtet, kommentierte etwa Jefferies-Analyst Charles Brennan.
Auch bei Merck KGaA soll es nach der 2023 erwarteten Wachstumsdelle im kommenden Jahr wieder aufwärtsgehen. Die Anleger honorierten den Optimismus anlässlich des Kapitalmarkttages. Die Aktie stieg um 3,1% auf 150,05 Euro.
Aufwärts ging es auch bei Sartorius, deren Titel in den vergangenen Tagen massiv gefallen waren. Der Labor- und Pharmazulieferer zeigte sich trotz eines Gewinneinbruchs in den ersten neun Monaten und der deutlichen Senkung seiner Jahresziele zuversichtlich für 2024. Zudem lobte J.P.-Morgan-Experte Richard Vosser die überraschend gute Auftragslage in der Sparte Bioprocess Solutions. Die Aktie erholte sich um 1,3% auf 257,50 Euro.
Im MDax büßten die Papiere von Redcare Pharmacy 8,6% auf 103,70 Euro ein, nachdem Konkurrent DocMorris bei der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen den Umsatzausblick gesenkt hatte. Die Aktie der Online-Apotheke hat ihren Wert im bisherigen Jahresverlauf aber immer noch mehr als verdoppelt.
An der Pariser Börse ging es für Renault um 7,3% auf 33,43 Euro bergab. Der Umsatz des Autobauers stieg im dritten Quartal um 7,6% auf 10,5 Mrd. Euro. Händlern zufolge hatte der Markt im Schnitt mit 10,6 Mrd. Euro gerechnet.
Abseits der wichtigen Aktienindizes stachen die Uniper-Aktien mit einem Kursrutsch von 19,4% auf 4 Euro negativ heraus. Die Kursbewegungen sind auf Xetra vom geringen Streubesitz geprägt, da der Bund über 99% an den Düsseldorfern hält.