Dax steigt auf Jahreshoch
ck Frankfurt – Erneut gute Konjunkturdaten aus China und das Anleiherückkaufgebot Griechenlands haben dem Dax gestern zu einem Jahreshöchststand verholfen. Der Index stieg am Nachmittag bis auf 7 488, was dem höchsten Stand seit dem Juli 2011 entsprach, und beendete den Handel mit einem Plus von 0,4 % bei 7 435 Punkten, nachdem ein US-Einkaufsmanagerindex enttäuscht hatte. Die letzten Meter bis zum Jahreshoch bewältigte der Index, nachdem Spanien die formale Anfrage für Hilfe aus dem EU-Bankenfonds gestellt hatte. Einige Marktteilnehmer scheinen zunächst irrtümlicherweise geglaubt, zu haben, dass es sich um den erhofften Hilfsantrag für den spanischen Staat handelte. Der Madrider Index Ibex 35 schloss noch einem Hoch von 8 028 mit einem Minus von 0,6 % bei 7 889 Zählern. Die Aktien der spanischen Banken BBVA (- 0,4 %) und Banco Santander (- 0,3 %) gehörten zu den wenigen Verlierern im Stoxx Europe 50. Telefónica verloren 0,4 %. In Athen stieg der Index ASE 20 um 2,4%.Im Dax setzten sich Heidelberg Cement vorübergehend an die Spitze, ehe sie mit einem Gewinn von 0,9 % schlossen. Das Unternehmen teilte mit, dass es ein Zementwerk im stark wachsenden afrikanischen Markt eröffnet hat. Sehr fest waren ferner Bayer mit einem Plus von 0,8 %. Der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Marijn Dekkers, hatte erklärt, dass er für die Kunststoffsparte bald wieder mit einem besseren Geschäftsumfeld rechne. Colruyt enttäuschtIn Brüssel büßten Colruyt 1,9 % ein. Der Discount-Supermarktbetreiber enttäuschte mit einem Halbjahresgewinn von 322,1 Mill. Euro die Markterwartungen (330 Mill. Euro laut Reuters). Das Unternehmen erklärte, dass die konjunkturelle Unsicherheit und das schwache Verbrauchevertrauen die Kunden noch preisbewusster machten und verstärkt zu billigeren Produkten greifen lasse. In London stiegen Schroders um 1,6 %, nachdem die Aktie von Bank of America Merrill Lynch von “Neutral” auf “Buy” hochgestuft worden war. In Mailand sprangen EEMS um 28,4 %, nachdem der Chip-Hersteller den Verkauf zweier chinesischer Töchter bekannt gegeben hatte. J. P. Morgan und HSBC trauen den europäischen Aktienmärkten im kommenden Jahr moderate Gewinne zu. Gemessen am MSCI Europe veranschlagt das US-Haus das Potenzial mit 8 %. Allerdings raten die Strategen vorerst noch zu einer abwartenden Haltung, da sie mit einer günstigeren Einstiegsgelegenheit im Verlauf des ersten Halbjahres rechnen. Die Aktienbewertung seien im Vergleich zu anderen Asset-Klassen nicht zu anspruchsvoll. Jedoch seien die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) in den zurückliegenden zwölf Monaten gestiegen. So habe sich das KGV Eurolands um 35 % erhöht. Der Konsens erwarte eine KGV-Expansion. Nach Ansicht der Experten ist dieser Prozess jedoch im laufenden Jahr bereits weitgehend abgeschlossen worden. Der Preis für sichere Assets sei nicht mehr so hoch, eine Menge stützender wirtschaftspolitischer Nachrichten sei bereits eingegangen, und das Wirtschaftswachstum werde wahrscheinlich unterhalb des Potenzialpfads verharren.HSBC erwartet trotz reduzierter Unsicherheiten einen holprigen Verlauf. Die Konjunkturindikatoren gäben gemischte Signale, wobei das Wachstum wahrscheinlich schleppend bleiben werde. Auch gebe es nach wie vor erhebliche Risiken. Dennoch erwartet die Bank moderate Gewinne und veranschlagt das globale Aktienmarktpotenzial mit 15 %. Begründet wird dies mit einer Kombination aus Zentralbankunterstützung, einem erwarteten Anstieg der Unternehmensgewinne um 10 % und einem von zunehmendem Anlegervertrauen getragenen Anstieg der Bewertungen.