Märkte am MittagCommerzbank erneut fest

Dax vor dem EZB-Zinsentscheid fest

Vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank herrschte am Aktienmarkt eine freundliche Stimmung, der Dax legte deutlich zu. Commerzbank befestigten sich weiter.

Dax vor dem EZB-Zinsentscheid fest

Vor der für heute anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) herrscht am europäischen Aktienmarkt eine freundliche Stimmung. Der Dax verzeichnet einen Anstieg von 1,3% auf 18.572 Punkte, der Euro Stoxx von 1,5% auf 4.834 Zähler.

Erwartet wird, dass die EZB den Einlagensatz um 25 Basispunkte auf 3,5% senkt. Ein solcher Schritt ist bereits an den Märkten eingepreist. Gestützt wird diese Erwartung von den jetzt vorgelegten Inflationsdaten. So ist die Inflationsrate in der Eurozone im August auf 2,2% gesunken, nach 2,6% im Juli. Damit liegt sie nur noch minimal über der Zielgröße der EZB von 2%.

Nach dem Kurssprung von 16,6% am Vortag aufgrund des Einstiegs der italienische Unicredit hat der Aktienkurs der Commerzbank am Donnerstag weiter zugelegt. Er befestigte sich bis zum Mittag um 3% auf 15,12 Euro. Analyst Kian Abouhossein von J.P. Morgan kommentierte, der Einstieg sei ein klares Signal für den Übernahmewillen der Unicredit hinsichtlich der Commerzbank. Es können nun zu einer Konsolidierung in der europäischen Bankenlandschaft kommen. Allerdings hat J.P. Morgan die Aktie nach dem Kurssprung vom Vortag von"Overweight" auf „Neutral“ herabgestuft.

Ihre Rally setzten Siemens Energy fort. Der Kurs befestigte sich bis zum Mittag um 2,9% auf 26,12 Euro. Nordex legten um 1,9% auf 14,37 Euro zu. Das Unternehmen hat einen Großauftrag erhalten. Der dänische Windkraftkonzern Orsted orderte bei Nordex neun Turbinen. Teamviewer kletterten um 2,8% auf 11,67 Euro. Die Analysten der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas haben sich nun positiver zu den Aussichten der Aktie geäußert.

Vor der EZB-Zinsentscheidung herrschte am Devisenmarkt Zurückhaltung. Der Greenback war gemessen am Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, unverändert. Der Euro wurde in etwa auf dem Stand vom Vorabend zu 1,1016 Dollar gehandelt. Die japanische Währung büßte 0,2% auf 142,61 Yen je Dollar ein. Der Goldpreis legt leicht um 0,3% auf 2.518,02 Dollar je Feinunze zu. Nachdem er am Vortag im Euro gerechnet ein Allzeithoch markiert hatte, könnte dies kurzfristig auch im Dollar erfolgen. Das bisherige Rekordhoch vom 20. August liegt bei 2.531,60 Dollar.

Trotz eigentlich für den Ölpreis negativer Nachrichten setzte die Notierung des wichtigsten Energieträgers Ihre Erholung fort. Brent Crude verteuerte sich um 1,4 % auf 71,59 Dollar je Barrel. Die Internationale Energieagentur IEA hat ihre Prognose für den Anstieg des Ölverbrauchs im laufenden Jahr gesenkt. Die Ökonomen des Kartells Opec hatten vor zwei Tagen ebenfalls ihrer Prognose zurückgenommen. Die IEA geht nun von einem Anstieg der Ölnachfrage von nur noch 900.000 Barrel pro Tag (bpd) aus, bisher waren 970.000 bpd erwartet worden. Die Opec ist derweil deutlich optimistischer, sie geht von einem Nachfragewachstum um 2,11 Mill. bpd aus. Zum Ölpreisanstieg am Donnerstag trug auch bei, dass mit Schäden an der Infrastruktur zur Ölförderung im Golf von Mexiko durch den Hurrikan Francine gerechnet wird.