Nachdem der August Aktionären bisher wenig Grund zur Freude gegeben hat, witterten Anleger am Mittwoch Kaufgelegenheiten und trieben den deutschen Leitindex um 0,5% auf 15.853 Punkte in die Höhe. Damit gerät die runde 16.000-Punkte-Marke wieder in den Blick. Dabei markierte der Index erst am Dienstag ein Vier-Wochen-Tief. Auch MDax (+0,4% auf 28.026 Zähler) und EuroStoxx (+0,7% auf 4.317 Zähler) notierten etwas fester.

Rückenwind gab es von der Wall Street, wo es am Dienstag nach dem europäischen Handelsende zu einer Stabilisierung der Kurse gekommen war. Dagegen konnten erneut schwache Konjunkturdaten aus China Anleger nicht abschrecken. Die Verbraucherpreise in der Volksrepublik sind im Juli erstmals seit Februar 2021 gesunken. Die Teuerungsrate fiel im abgelaufenen Monat im Jahresvergleich um 0,3%. China ist damit in die Deflation gerutscht. Doch dem konnten die Märkte auch Positives abgewinnen: Da in China viele Güter für den Export hergestellt werden, mindert das den Inflationsdruck in westlichen Ländern. Zudem sinkt der Druck auf EZB und Fed in dieser Situation weiter an der Zinsschraube zu drehen und stärkt die Hoffnung der Anleger auf eine Zinspause.

Bei Einzeltiteln sorgten vornehmlich Quartalszahlen für Bewegung. Positiv stachen die Titel von Delivery Hero heraus. Der Essenslieferdienst erhöhte die Umsatzprognose für 2023 und bestätigte das Profitabilitätsziel. Für das Gesamtjahr stellte die Mutter von „Foodpanda“ nun einen Anstieg des Konzernumsatzes von etwa 15 statt 10% in Aussicht. Für die Aktie ging es um 4,7% auf 39,01 Euro nach oben.

Doch auch schwächere Quartalszahlen konnten die Märkte am Mittwoch nicht schrecken. So sorgte eine etwas vorsichtigere Haltung des Chemikalienhändlers Brenntag für den weiteren Jahresverlauf nicht etwa für Abschläge, sondern für ein Plus von 2% auf 69,70 Euro. Ähnlich ging es dem Diagnostikspezialisten und Labordienstleisters Qiagen. Eine Gewinnwarnung überraschte die Anleger nicht mehr. Die Papiere legten um 0,9% auf 40,92 Euro zu. Qiagen sah auch keinen Grund, seine Mittelfristziele zu ändern.

Fester notierten am Mittwoch auch Titel aus dem Bankensektor. Am Dienstag hatten Pläne der italienischen Regierung für eine Sondersteuer auf Bankgewinne hier noch für teils kräftige Abschläge gesorgt. In einer Gegenbewegung konnten Deutsche Bank (+1,6% auf 9,87 Euro) und Commerzbank (+0,4% auf 9,99 Euro) nun wieder zulegen.

Eon büßten dagegen 1,5% auf 10,95 Euro ein. Die Zahlen
des Versorgers hätten keine Überraschungen enthalten, hieß es von der Bank J.P. Morgan.