Dax fällt bis mittags leicht zurück
Der Dax hat zu Wochenbeginn zunächst an die Gewinne vom Freitag angeknüpft und leicht zugelegt. Im Verlauf fiel das Börsenbarometer aber wieder etwas zurück. Gegen 12 Uhr lag der Dax 0,2% ermäßigt bei 16.667 Punkten. Das Rekordhoch von 17.003 Punkten von Mitte Dezember bleibt für den Dax gleichwohl in Sichtweite.
Commerzbank gefragt
Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien von Commerzbank, die nach einem Medienbericht 1,7% gewannen. Die Deutsche Bank habe die Möglichkeit eines Übernahmedeals mit der Commerzbank und ihrer niederländischen Rivalin ABN Amro durchgespielt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitagabend.
Infolge einer negativen Branchenstudie büßten im MDax HelloFresh 6,6% auf 12,22 Euro ein. Delivery Hero verloren 5,8% auf 12,41 Euro.
Impulse von der Wall Street bleiben zum Wochenbeginn angesichts des Martin Luther King Day in den USA aus. Die Börsen in New York öffnen erst am Dienstag wieder.
In den kommenden Tagen könnte dann die – zumindest in den USA – so langsam Fahrt aufnehmende Quartalsberichtssaison der Unternehmen für Impulse sorgen. Zudem bleibt die Geldpolitik der Notenbanken als einer der wichtigsten Kurstreiber im Fokus.
Berichtssaison in den USA
Erste Zahlen aus dem US-Finanzsektor wurden bereits veröffentlicht. Am Dienstag stehen mit Goldman Sachs und Morgan Stanley weitere Banken mit ihren Geschäftsberichten zum letzten Quartal des vergangenen Jahres im Blick. "Gerade die US-Berichtssaison für das Schlussquartal 2023 dürfte ein bestimmendes Thema für die Märkte sein, denn die Erwartungshaltung der Investoren ist hoch", sagt Marktexperte Andreas Lipkow. In den Fokus dürften insbesondere die Jahresausblicke und Einschätzungen der Managements zur Wirtschaftslage rücken.
Analyst Sven Streibel von der DZ Bank begründet das erwartende, starke Interesse an der anlaufenden Berichtssaison mit Rezessionssorgen. Damit stünden mögliche negative Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne wieder im Raum, auch wenn es dazu weder 2022 noch 2023 gekommen sei. Er selbst sieht für die Quartalsergebnisse der US-Unternehmen angesichts des herrschenden Konjunkturpessimismus’ "positives Überraschungspotenzial und von dieser Seite her Unterstützung für die Aktienkurse".
Kurs-Vorschusslorbeeren
Hierzulande beginnt die Berichtssaison erst etwas später so richtig, und zwar mit den Zahlen des Software-Konzerns SAP, die am 24. Januar erwartet werden. "Die wichtigen, kurstreibenden Player, die die Jahresendrally im Dax größtenteils ausgemacht haben, berichten voraussichtlich ab Mitte Februar und Mitte/Ende März", sagt Streibel und spricht von der Industrie- und die Autobranche. "Diese sind während der Rally besser als der Dax gelaufen und müssen nun mit robusten Ergebnissen und gesunden Jahresausblicken die Kurs-Vorschusslorbeeren der letzten Monate rechtfertigen."
Der DZ-Bank-Experte bleibt aber auch hier zuversichtlich, "denn die Jahresendrally startete von einem extrem niedrigen Bewertungsniveau und in diesen Sektoren fanden schon deutliche Revisionen von Analystenschätzungen bezüglich der Gewinn- und Kursentwicklung statt."