Märkte am Mittag

Zinssorgen drücken Dax zeitweise unter 15.500 Punkte

Für den deutschen Leitindex geht es zum Wochenschluss abermals bergab. Nach den jüngsten US-Leitzinssignalen müssen sich die Anleger auf ein noch längeres hohes Zinsniveau einstellen.

Zinssorgen drücken Dax zeitweise unter 15.500 Punkte

Im Sog von Zinssorgen hat der Dax am Freitag seine Vortagesverluste ausgeweitet und ist zeitweise unter 15.500 Punkte gefallen. Damit droht er aus der Handelsspanne der vergangenen Wochen herauszufallen, was für die angeschlagene Stimmung der Anleger ein weiterer Dämpfer wäre. Später setzten dann Gewinnmitnahmen ein und der deutsche Leitindex kletterte wieder über die Marke und wies zum Mittag einen kleineren Verlust von 0,1% aus 15.558 Zähler auf. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete einen leichten Abschlag von 0,1% auf 4.208 Punkte. Der MDax gab um 0,1% auf 26.562 Zähler nach.

In den USA war es bereits am Donnerstag weiter abwärts gegangen. Am Freitag folgten die wichtigsten Börsen Asiens, mit Ausnahme der chinesischen Märkte, und die europäischen Börsen. Nach den Leitzinssignalen aus den Vereinigten Staaten vom Mittwoch müssen sich die Anleger auf ein noch länger hohes Zinsniveau zur Inflationsbekämpfung einstellen. Angesichts steigender Anleiherenditen werden daher nun Investments in risikobehafteten Aktienportfolios teils zurückgefahren. Die Rendite auf US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit erreichte mit 4,508% das höchste Niveau seit 2007. Bis zum Freitagmittag erholten sich Treasuries wieder etwas und die Rendite fiel wieder bis auf 4,476%.

Bank of Japan hält an ultraniedrigen Zinssätzen fest

Die Bank of Japan (BOJ) entschied am Freitag, ihre ultraniedrigen Zinssätze und ihren Ausblick für die künftige Geldpolitik beizubehalten. In einer Erklärung zur Bekanntgabe des Beschlusses wiederholte die BOJ ihr Versprechen, an der ultralockeren Geldpolitik festzuhalten, "solange dies notwendig ist, um das Inflationsziel (2%t) stabil zu halten". Die japanische Währung gab darauf bis 148,42 Yen je Dollar nach, erholte sich dann aber wieder und wurde am Mittag zu 148,22 Yen gehandelt. Der Euro gab leicht um 0,2% auf 1,0633 Dollar nach.

Nach einer Woche Streik läuft zum Wochenschluss bei jeweils einem Werk der US-Autobauer General Motors, Ford und der Stellantis-Tochter Chrysler ein weiteres Ultimatum der Autogewerkschaft UAW aus. Sollte bis dahin kein Fortschritt im Tarifstreit gelingen, wird der Arbeitskampf um mehr Lohn und kürzere Arbeitszeit ausgeweitet.

Der Brent-Ölpreis, der an den Vortagen bis fast 96 Dollar je Barrel geklettert war, stand am Freitagmittag nach Gewinnmitnahmen bei 93,94 Dollar, was gegenüber dem Vorabend wieder ein leichter Anstieg um 0,7% war. Es wird befürchtet, dass ein von Russland angekündigtes Exportverbot für Benzin und Diesel die Versorgungslage in den westlichen Industrieländern verschlechtert.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.