Märkte am AbendDeutscher Leitindex gibt leicht nach

Dem Dax fehlt es nach der Erholung nun an Dynamik

Nach drei Wochen mit Gewinnen hat der Dax am Montag mit einem leichten Minus geschlossen. Der Brent-Ölpreis kletterter sich deutlich.

Dem Dax fehlt es nach der Erholung nun an Dynamik

Finanzmärkte

Dem Dax fehlt es nach der Erholung nun an Dynamik

Dollar zeigt Schwäche – Brent-Ölpreis deutlich gestiegen

ku Frankfurt

Nach fast drei Wochen der Erholung, die den Dax fast schon wieder auf Rekordniveau getrieben haben, hat es dem deutschen Leitindex am Montag an Dynamik gemangelt. Zum Abend ergab sich ein Minus von 0,1% auf 18.617 Punkte. Zuvor hatte der Dax seit dem Einbruch von Anfang August rund 10% zugelegt. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich am Montag leicht um 0,2% auf 4.898 Zähler. Händler vertraten die Meinung, dass es nun schwierig sei, neue Themen zu finden, die dem Markt weiterhin Dynamik verleihen könnten. Die Leitzinssenkungen von Europäischer Zentralbank und Federal Reserve seien weitgehend eingepreist.

Stimmung eingetrübt

Derweil hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel um 0,4 Punkte auf 86,6 Zähler. Es handelt sich damit um den dritten monatlichen Rückgang in Folge. Allerdings hatten Ökonomen gemäß der Konsensschätzung mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet, nämlich auf 86 Punkte.

Fest zeigten sich am Montag Vonovia mit einem Kursaufschlag von 3,7% auf 31,67 Euro. Gemäß einem Bericht des Handelsblatts steht der Immobilienkonzern kurz vor dem Verkauf seines Pflegebereichs. Seit dem Tief vom März 2023 von rund 15 Euro hat sich der Kurs der Aktie inzwischen mehr als verdoppelt.

Greenback zeigt Schwäche

Am Devisenmarkt zeigt der Greenback weiter Schwäche. Er hielt sich zum Euro in der Nähe seines 13-Monats-Tiefs, zum Yen befindet er sich in der Nähe seines niedrigsten Niveaus seit zweieinhalb Jahren. Marktteilnehmer führten dies auf die Perspektive der anstehenden Zinssenkungen durch die Fed zurück, wobei es Fed-Chairman Jerome Powell am Freitag offen gelassen habe, ob es im September einen Zinsschritt um 25 Basispunkte (BP) oder um 50 BP geben wird. Die Gemeinschaftswährung wurde am Abend zu 1,1176 Dollar gehandelt, womit sie minimal um 0,1% nachgab. Die japanische Währung kletterte um 0,1% auf 144,21 Yen je Dollar. Das britische Pfund ermäßigte sich minimal um 0,1% auf 1,32035 Dollar. Am Freitag hatte die Währung des Königreichs mit 1,32295 Dollar den höchsten Stand seit 17 Monaten markiert.

Goldpreis nahe Allzeithoch

Der Goldpreis hielt sich in unmittelbarer Nähe seines Allzeithochs von 2.531,60 Dollar je Feinunze. Händler führen seine Stärke aktuell auf die Dollarschwäche zurück. Am Abend wurde das gelbe Metall zu 2516,59 Dollar gehandelt, ein Anstieg um 0,2%, nachdem in der vorherigen Handelssitzung bereits ein Anstieg von 1% verzeichnet wurde.

In Shanghai kletterte der Kupferpreis auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Er befestigte sich um 2,2 % auf 75.170 Yuan oder umgerechnet 10.559,22 Dollar je Tonne. An der London Metal Exchange fand wegen eines Feiertags am Montag kein Handel statt.

Die wieder stark zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben den Brent-Ölpreis am Montag deutlich über die Marke von 80 Dollar je Barrel getrieben. Zum Abend notierte die Sorte dann zu 81,30 Dollar, ein Anstieg gegenüber der vorherigen Sitzung um 2,9%. Im Nahost-Konflikt hat die israelische Luftwaffe eine sehr umfangreiche Bombardierung des Südlibanon mit mehr als 100 Flugzeugen vorgenommen, die von der israelischen Militärführung als Präventivmaßnahme bezeichnet worden war. Zudem gab es auf Betreiben der Regierung im Osten Libyens einen praktisch vollständigen Stopp der Ölproduktion des Landes.

Es handelt sich damit um die größte Eskalation an der israelisch-libanesischen Grenze seit zehn Monaten. Am Ölmarkt wurde gerätselt, ob die Bombardierung der Vorbereitung einer israelischen Bodenoffensive im Libanon dienen könnte, über die in Israel in den vergangenen Monaten viel diskutiert worden ist. Ein weiterer Anstieg des Ölpreises wird aber auch dadurch gedeckelt, weil am Markt gerätselt wird, ob das Kartell Opec plus anlässlich seiner nächsten Sitzung wie avisiert eine Ausweitung des Angebots einleitet – trotz der schwachen Nachfrage nach dem Energieträger.