Märkte am MittagKonjunkturdaten belasten

Dem Dax geht nach der Erholung die Puste aus

Nach drei Wochen mit deutlichen Anstiegen hat es der Dax am Montag ruhig angehen lassen, es gab leichte Gewinnmitnahmen. Der Ölpreis ist derweil zeitweilig wieder über die Marke von 80 Dollar geklettert.

Dem Dax geht nach der Erholung die Puste aus

Nach fast drei Wochen der Erholung, die den Dax fast schon wieder auf Rekordniveau getrieben haben, ist der deutsche Leitindex am Montag mit Gewinnmitnahmen in den Handel gestartet. Zum Mittag ergab sich ein Minus von 0,3% auf 18.570 Euro. Zuvor hatte der Dax seit dem Einbruch von Anfang August rund 10% zugelegt. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich am Montag leicht um 0,2% auf 4.900 Zähler. Händler vertraten die Meinung, dass es nun schwierig sei, neue Themen zu finden, die dem Markt weiterhin Dynamik verleihen könnten. Die Leitzinssenkungen von Europäischen Zentralbank und Federal Reserve seien weitgehend eingepreist.

Stimmung verschlechtert

Derweil hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel um 0,4 Punkte auf 86,6 Zähler. Es handelt sich damit um den dritten monatlichen Rückgang in Folge. Allerdings hatten Ökonomen gemäß der Konsensschätzung mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet, nämlich auf 86 Punkte

Am Devisenmarkt zeigt der Greenback weiter Schwäche. Er hielt sich zum Euro in der Nähe seines 13-Monats-Tiefs, zum Yen befindet er sich in der Nähe seines niedrigsten Niveaus seit zweieinhalb Jahren. Marktteilnehmer führten dies auf die Perspektive der anstehenden Zinssenkungen durch die Fed zurück, wobei es Fed-Chairman Jerome Powell am Freitag offen gelassen habe, ob es im September einen Zinsschritt um 25 Basispunkte (BP) oder um 50 BP geben wird. Die Gemeinschaftswährung wurde zum Mittag zu 1,1180 Dollar gehandelt, womit sie minimal um 0,1% nachgab. Die japanische Währung kletterte um 0,3% auf 143,94 Yen je Dollar. Das britische Pfund ermäßigte sich minimal um 0,1% auf 1,3196 Dollar. Am Freitag hatte es mit 1,32295 Dollar den höchsten Stand seit 17 Monaten markiert.

Nahe dem Allzeithoch

Der Goldpreis hielt sich in unmittelbarer Nähe seines Allzeithochs von 2.531,60 Dollar je Feinunze. Händler führen seine Stärke aktuell auf die Dollarschwäche zurück. Zum Mittag wurde das gelbe Metall zu 2.524,50 Dollar gehandelt, ein Anstieg um 0,6%, nachdem in der vorherigen Handelssitzung bereits ein Anstieg von 1% verzeichnet wurde.

In Shanghai kletterte der Kupferpreis auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Er befestigte sich um 2,2 % auf 75.170 Yuan oder umgerechnet 10.559,22 Dollar  je Tonne. An der London Metal Exchange findet wegen eines Feiertags am Montag kein Handel statt.

Eskalation an der Grenze

Die wieder stark zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben den Brent-Ölpreis am Montag zeitweilig über die Marke von 80 Dollar je Barrel getrieben. Zum Mittag notierte die Sorte dann zu 79,82 Dollar, ein Anstieg gegenüber der vorherigen Sitzung um 1%. Im Nahost-Konflikt hat die israelische Luftwaffe eine sehr umfangreiche Bombardierung des Südlibanon mit mehr als 100 Kampfflugzeugen vorgenommen, die von der israelischen Militärführung als Präventivmaßnahme wegen eines erwarteten Raketenangriff der libanesisch-schiitischen Miliz Hezbollah bezeichnet worden war. Es handelt sich damit um die größte Eskalation an der israelisch-libanesischen Grenze seit zehn Monaten. Am Ölmarkt wird gerätselt, ob die Bombardierung der Vorbereitung einer israelischen Bodenoffensive im Libanon dienen könnte, über die in Israel in den vergangenen Monaten viel diskutiert worden ist. Ein weiterer Anstieg des Ölpreises wird aber auch dadurch gedeckelt, weil am Markt gerätselt wird, ob das Kartell Opec plus anlässlich seiner nächsten Sitzung wie avisiert eine Ausweitung des Angebots einleitet – trotz der schwachen Nachfrage nach dem Energieträger.