Märkte am Mittag

Der Dax zeigt sich auch am Mittag orientierungslos

Der Dax verharrt trotz einiger markanter Kursbewegungen auch am Mittag auf Vortagsstand. Bilfinger sowie H&M zeigen sich stark, Henkel dagegen präsentiert sich schwach.

Der Dax zeigt sich auch am Mittag orientierungslos

Der Dax zeigt sich am Donnerstag richtungslos. Zum Mittag befindet er sich mit 15.952 Punkten in etwa auf vortagsniveau. Der Euro Stoxx 50 legt hingegen um 0,4% auf 4.632 Zähler zu.

Schwach zeigen sich Henkel mit einem Minus von 0,8% auf 72,34 Euro. Die Quartalszahlen des amerikanischen Klebstoffkonzerns und Henkel-Konkurrenten H.B. Fuller blieben hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Eine Kaufempfehlung durch die Analysten der schweizerischen Großbank UBS treibt den Aktienkurs von Bilfinger an. Die Aktie befestigt sich um 12,5% auf 36,18 Euro. UBS hatte die Aktie vorher mit "Neutral" und einem Kursziel von 40 Euro eingestuft, jetzt wird das Kursziel auf 42 Euro erhöht.

Einen schwarzen Tag gab es für die Aktie des französischen Supermarktkonzerns Casino Guichard-Perrachon. Der Kurs stürzte um 31,7% auf 5,13 Euro ab. Das Unternehmen teilte mit, dass die Umschuldung dazu führt, dass sich die Anteile der bisherigen Aktionäre stärker verwässern als bislang erwartet. Bis zum Mittag verteuerten sich H&M um 12,6% auf 177,30 skr. Der Konzern hat überraschend gut verdient und rechnet auch für den Sommer mit einem guten Geschäft. Zu den Gewinnern gehörten auch Renault mit einem Aufschlag von 5,7% auf 38,53 Euro. Der Automobilkonzern hat seine Ziele für das Gesamtjahr angehoben.

Die asiatischen Märkte zeigten sich am Donnerstag richtungslos. Während der Nikkei 225 ein leichtes Plus von 0,1% auf 33.234 Yen verzeichnete, gab der Hang Seng deutlich um 1,2% auf 18.934 Punkte nach. Der Shanghai Composite ermäßigte sich leicht um 0,2% auf 3.182 Zähler. Händlern zufolge hat belastet, dass die Notenbanken weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt haben. So hat am Mittwoch der Chairman der Federal Reserve, Jerome Powell, deutlich gemacht, dass die Fed die Zinsen weiter anheben wird und einen Zinsschritt für Juli nicht ausgeschlossen. Für die Europäische Zentralbank wird am Markt davon ausgegangen, dass es noch zwei weitere Zinsschritte im laufenden Jahr geben wird.

Der Greenback hielt sich am Donnerstag in der Nähe eines Siebenmonatshochs zur japanischen Währung. Am Mittag wurde er zu 144,39 Yen gehandelt, ein ganz leichtes Minus von 0,1%. Im Offshore-Handel befindet sich die chinesische Währung gegenüber dem Dollar fast auf dem niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Die chinesische Notenbank People's Bank of China setzte den Mittelpunkt der Handelsspanne auf 7,2208 Yuan je Dollar fest, sie äußert nach Einschätzung von Marktteilnehmern damit  ihre Unzufriedenheit mit dem aktuellen  Yuan-Kurs äußerte. Der Euro war am Mittag mit 1,0913 Dollar praktisch unverändert gegenüber Vorabend. Zeitweilig auf ein Rekordtief zur Gemeinschaftswährung von 11,829 skr je Euro sackte die schwedische Krone ab. Die schwedische Reichsbank hat den Leitzins angehoben und das Tempo ihres Quantitave Tightening durch mehr Bondverkäufe verstärkt.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen legte um 5 Ticks auf 2,358% zu. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen stieg die Inflation.

Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen setzte dem Goldpreis zu. Er gab um 0,2% auf 1.904,79 Dollar je Feinunze nach. Mit steigenden Zinsen erhöhen sich die Opportunitätskosten der Haltung des sich nicht verzinsenden Goldes.

Die jüngsten hawkishen Äußerungen von Notenbankern sorgen für Zurückhaltung am Ölmarkt. Die wichtigste Rohölsorte Brent Crude war mit 73,83 Dollar je Barrel gegenüber Vortag unverändert. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich minimal um 0,1% auf 69,59 Dollar. Nach Einschätzung von Händlern sind derzeit die Angst vor Auswirkungen der Zinserhöhungen auf Konjunktur und Ölverbrauch an an den Termin Märkten für Öl dominierend, während das knapp gehaltene Angebot kaum eine Rolle spielt.