WERTBERICHTIGT

Der Markt versagt im Stress

Börsen-Zeitung, 4.1.2019 Was sollte liquider sein als ein Markt mit einem täglichen Umsatz von rund 5 Bill. Dollar? Die Rede ist vom Währungsmarkt, der als der liquideste Teil des Kapitalmarktes gilt. Doch er ist dies nicht immer und nicht überall -...

Der Markt versagt im Stress

Was sollte liquider sein als ein Markt mit einem täglichen Umsatz von rund 5 Bill. Dollar? Die Rede ist vom Währungsmarkt, der als der liquideste Teil des Kapitalmarktes gilt. Doch er ist dies nicht immer und nicht überall – und schon gar nicht in jedem Währungspaar. Jenseits des dominierenden Euro-Dollar-Handels wird es schnell dünn. Das zeigt sich im Flash Jump des Yen in Reaktion auf miese Geschäftszahlen von Apple. Weil am automatisierten Markt alles mit allem zusammenhängt, löste diese eine Welle der Risikoaversion aus, die wiederum auf mangelnde Liquidität stieß. Erneut kam es zu diesen Verwerfungen im asiatischen Handel, in dem sich 2016 auch ein Flash Crash im Pfund ereignet hatte. Angesichts der jüngsten drastischen Yen-Bewegung ist die Rede von Marktversagen im Stress. Ursache dafür ist neben der Automatisierung des Geschäfts auch die Schnäppchenjagd von Akteuren. Sie erzeugen mittels vieler Kursabfragen Scheinliquidität. Und schließlich sollten die Aufseher überprüfen, ob die Regulierung zu dieser Entwicklung beigetragen hat. sts