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Der Zustand entscheidet

Comic-Preise

Der Zustand entscheidet

Es ist bei antiquarischen Comics nicht anders als bei Oldtimern oder seltenen Münzen: Für den Werterhalt ist ein erstklassiger Zustand des Heftes oder des Bandes ausschlaggebend. Obwohl Comics schon immer Massenware gewesen sind, gibt es von den Klassikern nur wenige gut erhaltene Exemplare. Wie der Zustand eines auf den ersten Blick unversehrten Exemplars von “Batman”, “Spiderman” oder “Micky Maus” tatsächlich ist, darüber könnte zwischen Käufer und Verkäufer endlos diskutiert werden. Um einen objektiven Maßstab zu haben, hat sich in den USA die Bewertung durch die Certified Guaranty Company (CGC) eingebürgert. Comic-Besitzer können sich durch diese Firma, die eine Art Ratingagentur für Comics ist, ein unabhängiges Urteil ausstellen lassen. Die Noten gehen von 1 bis 10, wobei die Topnote 10 (“Gem Mint”) noch nie vergeben wurde. Allerdings sind auch die Werte um 4 immer noch “Very Good” oder “Very Good +”. Ein von CGC zertifiziertes Exemplar wird luftdicht verpackt und versiegelt, um die Haltbarkeit zu verbessern und Manipulationen auszuschließen. In Deutschland gibt es kein unabhängiges “Rating”, allerdings sind die Kategorien der Bewertungen von 0 bis 5, wobei 0 der druckfrische Topzustand ist, in der Szene weitgehend bekannt und anerkannt. Zum Zustand 1 etwa heißt es auf der Website der Bremer Comicmafia, eines Händlers: “Ein 1er-Heft ist ein sehr gut erhaltenes Exemplar, welches nur minimale Mängel aufweist. Das Heft darf keine Einrisse oder Flecken haben und keinesfalls in irgendeiner Art und Weise beschriftet sein. Das Vorhandensein von Teilen des Druckglanzes und der Sammelmarke, falls Bestandteil des Heftes, ist eine Grundvoraussetzung für ein Heft dieser Qualitätsstufe.” Minimaler Rost der Heftklammern etwa sei für den 1er-Zustand aber ein zulässiger Mangel.Georg Blaha