Derivateumsätze steigen in Europa nur leicht
ars Frankfurt – Die Ankündigung von Mario Draghi, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), unlimitierte Anleihekäufe zur Unterstützung der notleidenden Mittelmeerstaaten vorzunehmen, hat auch den Markt für Anlagezertifikate und Hebelprodukte belebt. An den europäischen Börsen nahm im dritten Quartal 2012 das Handelsvolumen um 8 % gegenüber dem Vorquartal auf 24 Mrd. Euro zu. Das zeigen die jüngsten Marktdaten, die von der European Structured Investment Products Association (Eusipa) bei ihren Mitgliedern erhoben wurden. Eusipa ist der Interessenverband der europäischen Zertifikatebranche. Er zählt sechs Mitglieder.Ein längerer Blick zurück zeigt allerdings, dass der Markt durch eine wachsende Zurückhaltung der Anleger gekennzeichnet ist. Gegenüber dem vergleichbaren Quartal des Vorjahres liegen die Umsätze jedoch um 36 % niedriger. Im Jahresvergleich mussten vor allem die Hebelprodukte Federn lassen. So brach das Handelsvolumen bei Hebelprodukten wie Optionsscheine und Knock-out-Produkte um 44,6 % ein. Anlagezertifikate verzeichneten gegenüber dem dritten Quartal 2011 ein Minus von 23,6 %. Die EZB konnte allerdings den Risikoappetit bei den Hebelprodukten im dritten Quartal 2012 nur wenig beleben. Das Handelsvolumen nahm lediglich um 4,4 % auf 12,2 Mrd. Euro zu. Die Anlageprodukte steigerten ihr Volumen im dritten Quartal von 10,5 Mrd. Euro auf 11,8 Mrd. Euro.An den Börsen in den Eusipa-Mitgliedsländern wuchs das Produktangebot im Quartalsvergleich bis Ende September um 4,5 % und überschritt mit 1,02 Millionen Anlagezertifikate und Hebelprodukte die Grenze von 1 Mill. Papiere.