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Dermapharm-Zahlen überzeugen Anleger

Der Dax kam am Mittwoch nicht recht vom Fleck. Abschläge mussten Bayer und ein Rüstungskonzern hinnehmen.

Dermapharm-Zahlen überzeugen Anleger

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Dermapharm-Bilanz überzeugt

Arzneimittelhersteller legt zweistellig zu – Gestrichene Kaufempfehlung belastet Bayer-Aktie

tom Frankfurt

Nach seinem Kursrutsch vom Dienstag hat sich der deutsche Leitindex am Mittwoch von seiner trägen Seite gezeigt. Der Dax schloss etwas fester mit einem Plus von 0,1% bei 15.789 Zählern. Auch MDax (+0,1% auf 27.816 Punkte) und Euro Stoxx 50 (−0,1% auf 4.284 Punkte) zeigten sich wenig bewegt.

Unterstützung kam von Konjunkturdaten aus der Eurozone: Die Wirtschaft ist im Frühjahr erstmals seit Sommer 2022 wieder leicht gewachsen. Die schwächelnde Konjunktur in China und Sorgen der Investoren über weiter steigende Zinsen in den USA sorgten allerdings für Zurückhaltung an den Märkten. Der Blick der Anleger richtete sich auf das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Abend nach Handelsschluss an den europäischen Börsen veröffentlicht wurde.

Den SDax führten nach überzeugenden Quartalszahlen und mit zweistelligen Aufschlägen die Anteilscheine von Dermapharm an. Die Profitabilität sei im zweiten Quartal deutlich höher als erwartet ausgefallen, schrieb Experte Alexander Thiel vom Analysehaus Jefferies. Der bayerische Arzneimittelhersteller habe in seinem Kerngeschäft stark abgeschnitten und damit die fehlenden Umsätze mit dem Corona-Impfstoff von Biontech kompensieren können. Die Aktie ging mit einem Plus von 12,9% bei 48,48 Euro aus dem Handel.

Abschläge musste am Mittwoch der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hinnehmen. Nach einer gestrichenen Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg sackte das Papier im Dax um 1,7% auf 51 Euro ab. Analyst Sebastian Bray sieht den Geschäftszyklus inzwischen abwärts gerichtet. So dürfte Bayer vor allem in der Agrarsparte Probleme haben, in den kommenden zwei Jahren die Ergebnisse zu steigern. Schwächer als Bayer schnitt im Dax nur Rheinmetall mit Abschlägen von 3,8% auf 249,90 Euro ab.

Unter Druck stand auch die Aktie von Online-Modehändler Zalando. Laut einem Bericht der "Welt" wollen die chinesischen Billigmodekonzerne Shein und Temu ihre Artikel künftig auch verstärkt auf dem deutschen Markt anbieten. Diese Konkurrenz könnte dem Online-Modehändler gefährlich werden. Bis zum Abend verlor das Papier 0,6% auf 27,44 Euro.

Im MDax gehörten die Papiere von Telefónica Deutschland nach einem skeptischen Analystenkommentar der US-Bank J.P. Morgan zu den Verlierern. Die Aktie sackte zwischenzeitlich auf ein Rekordtief und büßte zuletzt 1,4% auf 1,71 Euro ein. Für den Experten Akhil Dattani haben Roaming-Partnerschaften potenziell schädliche Folgen für die Preisgestaltungsmacht im Sektor. Telefónica Deutschland, die 1&1 als Roaming-Partner an Vodafone verlieren, drohten dabei die weitaus größten Umsatzeinbußen.