Der deutsche Leitindex hat am Montag leichte Zugewinne verzeichnet. Nach den deutlichen Verlusten vom Freitag konnte der Dax sich zum Wochenstart damit etwas erholen und notierte zum Handelsschluss 0,3% fester bei 15.238 Zählern. Auch der MDax ( 0,3% auf 25.019 Punkte) präsentierte sich etwas fester. Der Euro Stoxx 50 legte um ebenfalls 0,3% auf 4.150 Punkte zu.

Der europafreundliche Regierungswechsel in Polen konnte den Märkten zumindest kleine positive Impulse verleihen. Dagegen bleiben die anhaltenden Kämpfe im Nahen Osten ein Belastungsfaktor, auch wenn mit Blick auf eine ausstehende Bodenoffensive Israels oder einen befürchteten Kriegseintritt weiterer Parteien zumindest Schlimmeres bisher vermieden werden konnte.

Deutliche Abschläge mussten am Montag Biontech hinnehmen. Dem Mainzer Unternehmen setzte der Nachfrageeinbruch bei Corona-Impfstoffen zu. Nachdem der US-Partner Pfizer vor wenigen Tagen eine drastische Senkung seiner Umsatz- und Gewinnziele sowie milliardenschwere Abschreibungen ankündigte, prüft auch Biontech die Auswirkungen auf sein Geschäft. Für das dritte Quartal rechnet das Unternehmen mit Abschreibungen von bis zu 900 Mill. Euro. Das entspreche der Hälfte des Bruttogewinnanteils aus der Vereinbarung mit Pfizer. Die Aktie rutschte im frühen US-Handel um 5,5% auf 97,85 Dollar ab.

Nach der Gewinnwarnung des Pharma- und Laborausrüsters Sartorius am Freitag sei das der nächste Stimmungsdämpfer für die Branche, kommentierte ein Händler. Auch Sartorius-Papiere gaben erneut um 3,9% auf 220 Euro nach.

Unter den Gewinnern im Dax waren dagegen die Commerzbank ( 4,8% auf 10,55 Euro) und die Deutsche Bank ( 1,7% auf 10,13 Euro). Am Freitag hatten beide Titel trotz erfreulicher Quartalsberichte von US-Konkurrenten noch zu den Verlierern gehört.

Auch Rüstungswerte waren weiter gefragt: Im Dax verteuerten sich Rheinmetall um 0,2% auf 269,90 Euro, nachdem sie schon in der vergangenen Woche in der Spitze um bis zu 17% zugelegt hatten. Hensoldt-Papiere legten im MDax um 1,7% auf 29,48 Euro zu.

Auch der Logistikdienstleister Kion verbuchte nach guten Zahlen vom Freitag an der MDax-Spitze einen Aufschlag von 3,1% auf 35,10 Euro. Am Freitag hatten die Titel in einem schwierigen Marktumfeld noch nachgegeben.

Auch Thyssenkrupp gewannen 2,9% auf 6,85 Euro. Rückenwind gab eine positiv aufgenommene Studie von J.P. Morgan zum Stahlkonkurrenten Salzgitter. Dessen Titel verteuerten sich um 4,7% auf 24,78 Euro, nachdem die US-Bank sie hochgestuft hatte und nun zu einer neutralen Gewichtung rät.